Volksbank Rhein-Lippe eG: Bilanz fürs Geschäftsjahr 2018 / Zentralverwaltungs-Neubau in Friedrichsfeld
Gut vorbereitet auf Erfordernisse der Digitalisierung / Kundennähe wird trotzdem großgeschrieben

Gerbard Wölki (links) und Gerd Hüsken scheiden aus dem Vorstand aus. | Foto: Archiv
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 Ein deutliches Plus bei den Einlagen und Kreditenund in der Bilanzsumme – damit war die Volksbank Rhein5 Lippe eG auch 2018 weiter auf gesundem Wachstumskurs. Dieses Fazit zogen die Vorstandsmitglieder Gerhard Bremekamp und Gerhard Wölki während der Bilanzpressekonferenz der Kreditgenossenschaft.

Das Jahr 2018 war nach den Worten des Vorstandsmitgliedes Gerhard Wölki sehr herausfordernd. Es sei zum einengeprägt gewesen von der Fusion zwischen den Volksbanken Dinslaken und Rhein-Lippe sowie durch intensive Kundenberatungen, bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase. „Trotz dieser Rahmenbedingungen hat sich unser genossenschaftliches Geschäftsmodell erneut als leistungsstark erwiesen.Die gute konjunkturelle Lage habe ebenfalls dazu beigetragen.“

Hohe Investitionsbereitschaft

Im neuen Geschäftsjahr gehe es vor allem darum, die Marktanteile weiter durch ein Mehr an Spezialberatung auszubauen, den Förderauftrag zu erfüllen und das Kreditinstitut weiter auf die Kunden- und Mitgliederbedürfnisse auszurichten. Der Vorstand blickt positiv in die Zukunft. Basis dafür ist ein stetiges Bemühen um die Mitglieder und Kunden.  „Die Konsum- und Investitionsbereitschaft bei Privatkunden,  aber auch bei unseren Unternehmen aus Handel, Handwerk und Landwirtschaft, ist aufgrund der günstigen Zinsen nachwie vor hoch“, stellte das Vorstandsmitglied Wölki zudem fest. Als Folge stieg das Kreditvolumen um 2,5 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro an. Das Firmenkundengeschäft, mit größeren Mittelstandskunden, hat hierzu einen namhaften Beitrag geleistet.

"Verlässlicher Partner"

Der Zuwachs der Privatkundenkredite (plus 5,1 Prozent) ist vor allem auf Wohnungsbaukredite zurückzuführen. Gerhard Bremekamp: „Die Volksbank Rhein-Lippe ist verlässlicher Partner von Bürgern und Unternehmen hier vor Ort. Gemeinsam mit dem heimischen Mittelstand sichern wir so leistungsfähige und zukunftssichere Wirtschaftsstrukturen in der Region. Es ist unser Förderauftrag, Wandel und Veränderung bei Unternehmen zu begleiten.“
 

Der Mitarbeiterstamm

Beide Bankvorstände sehen die Volksbank gut vorbereitetfür die anstehenden Herausforderungen, insbesondere durch die hochmotivierte und top ausgebildete „Mannschaft“. Im gesamten Bankgeschäft sind das 310 Mitarbeiterinnen, darunter 29 Auszubildende. Auch im Geschäftsjahr 2019 bietet die Volksbank ab August wieder neun angehenden Bankkaufleuten eine Ausbildung an. Das letzte Ausbildungsjahr hat Anfang dieses Jahres bereits mit überdurchschnittlichen Prüfungsergebnissen abgeschlossen.

Sparkonten, Wertpapiergeschäfte

Ein Plus gab es auch bei den Einlagen. Hier lagen die Bestände der Kunden auf Giro-Festgeld- und Sparkonten mitknapp 1 Milliarde Euro um 3,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Als Folge des aktuellen Niedrigzinsniveaus bevorzugten Mitglieder und Kunden vor allem Liquidität und Si cherheit und damit kurzfristige Geldanlagen. Auch in den Geschäftsfeldern Bausparen, Versicherungenund Wertpapierhandel war die Volksbank erfolgreich. Vor allem das Wertpapiergeschäft boomte mit einem Plus von 10 Prozent. Die an die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelten Bausparsummen stiegen um 7,2 Prozent.

Versicherungen und Kredite

Das Versicherungsgeschäft mit dem Partner R+V Versicherung war ebenfalls erfolgreich. Auch die Zusammenarbeit mit der Volksbank Immobilien Niederrhein GmbH war einmal mehr erfolgreich und rundet das Gesamtpaket mit 160 vermittelten 55 Immobilien ab. Die Bilanzsumme stieg als Folge dieser Aktivitäten auf beiden Seiten der Bilanz um 1,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Die Bankvorstände werteten diese positive Entwicklung als Erfolg einer genossenschaftlichen Geschäftspolitik, die sich konsequent an den Mitglieder- und Kundenwünschen orientiert. Diesen entspreche die Bank auch mit dem Ausbau digitaler Angebote, dem weiteren Ausbau der kompetenten Beratung durch Experten, mit der Nähe zu den Firmen- und Privatkunden sowie mit schnellen und verlässlichen Kreditentscheidungen.

Ausbildung und Digitalisierung

Der Bankvorstand plant mit erheblichen Investitionen in Ausbildung und Digitalisierung. Aber auch die Regulatorik wird weiterhin hohe Kosten verursachen. „Wir werden daher in der Verantwortung für unsere Genossenschaft nicht nachlassen zu prüfen, ob wir richtig aufgestellt sind“, betonte Wölki. Dazu gehöre es auch, stetig die Inanspruchnahme von 
Bankdienstleistungen seitens der Kunden zu analysieren und Anpassungen vorzunehmen.

Onlinebanking via Smarthpone

Immer mehr Kunden, so der Vorstand, wickeln einfache Bankdienstleistungen online über PC und Smartphone 95 oder telefonisch ab. „Diesem Wandel im Kundenverhalten sind wir zum Beispiel mit der Einführung von „VRits - Die ServiceBox“ begegnet. Auf diese veränderten Kundenbedürfnisse werden wir auch zukünftig mit entsprechenden Angeboten reagieren“, so Bremekamp. Die ServiceBoxen, mit 100 deren Hilfe Kunden per Video mit Mitarbeitern des ServiceTeams in Hamminkeln kommunizieren können, werden gut angenommen. Sie sind inzwischen in den Bankstellen Friedrichsfeld, Mehrhoog und Spellen im Einsatz.

Für qualifizierte Beratungen, wie Anlagestrategien oder Finanzierungen, sei es aber nach wie vor wichtig, den Berater vor Ort zu haben. Hier steht das persönliche Gespräch zwischen Kunde und Berater immer noch an erster Stelle. „Über die Form der Kontaktaufnahme entscheidet jedoh immer der Kunde“, betonte Bremekamp. 

Neubau der Zentralverwaltung

In Friedrichsfeld (ehemaliges Gelände der Bergbau-Zulieferfirma Paurat ) soll in den nächsten Monaten der Grundstein für die neue Zentralverwaltung gelegt werden. Für rund 10 Millionen Euro entsteht dort ein nagelnauer Verwaltungsbau mit 130 Arbeitsplätzen.  Doch die Filiale am Großen Markt bestehen bleiben, fast alle Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss des Gebäudes werden weitehrin genutzt.

Kontinuierliche Modernisierung

Im harten Wettbewerb unter den Finanzdienstleistern möchte die Volksbank weiter mit ihrer Nähe zu den Menschen und Unternehmen der Region punkten. Dazu unterhält die Bank nach wie vor ein dichtes Netz, das unverändert aus 16 Geschäftsstellen und neun Selbstbedienungsstellen besteht. „Diese werden wir kontinuierlich modernisieren und auf den
neuesten technischen Stand bringen“, betonte Wölki. Im letzten Jahr sei deshalb die Bankstelle Spellen umgebaut worden, 2019 werden die Filialen Brünen und Obrighoven folgen. Außerdem hat die Volksbank eine neue Selbstbedienungsstelle an der Schermbecker Straße eröffnet. Zudem
stand das ServiceTeam den Kunden bei über 100.000 Anliegen zur Verfügung.

Die Bürgerstiftung "Kreaktiv"

Konsequenz der wichtigen Rolle der Volksbank Rhein-Lippefür die Region sei die weitere Zunahme der Mitgliederzah len. 817 neue Teilhaber wurden im vergangenen Jahr hinzugewonnen. Die Bank freut sich über insgesamt 31.348 Mitglieder zur Jahreswende. In besonderem Maße zeigt die Bank mit der vor 13 Jahren gegründeten Bürgerstiftung "Kreaktiv" großes gesellschaftliches und soziales Engagement.
Zweck der Stiftung ist es, verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien zu vermitteln. Begleitet wurden 27 Projekte und sechs Aktionstage mitKindern und Jugendlichen in Dinslaken, Hamminkeln, Voerde, Wesel und Hünxe. Zusätzlich unterstützte die Volksbankmit über 340.000 Euro die regionalen Vereine und gemeinnützigen Einrichtungen.

Die beiden Vorstandsmitglieder Gerd Hüsken und Gerhard Wölki erabschieden sich Anfang 2020 in den Ruhestand. Dafür rückt Marc-André Indefrey - bisher Generalbevoll140 mächtigter der Volksbank - zum 1. April 2019 in den Vorstand nach.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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