Internationaler Frauentag

Frauen auf dem Arbeitsmarkt – häufiger beschäftigt, aber selten in MINT-Berufen

Frauen in den Kreisen Wesel und Kleve profitieren von der guten Situation auf dem Arbeitsmarkt. Sie sind häufiger sozialversicherungspflichtig beschäftigt und seltener ausschließlich in Minijobs tätig. In MINT-Berufen sind sie etwas öfter, aber weiterhin schwach vertreten.

In den letzten Jahren hat sich der Arbeitsmarkt in den Kreisen Wesel und Kleve positiv entwickelt, wozu auch Frauen beigetragen haben. Im Jahresdurchschnitt 2018 waren bei der Agentur für Arbeit Wesel 11.351 Frauen arbeitslos gemeldet, das entspricht einem Anteil von 46,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit um 937 Frauen oder 7,6 Prozent zurück. Die Arbeitslosigkeit der Männer sank etwas stärker um 8,6 Prozent.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Frauen stieg weiter an, sowohl in Vollzeit, als auch in Teilzeit. Aktuell (Stand 30.06.2018) sind 112.446 Frauen beschäftigt. Das sind 2.956 Frauen oder 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ihr Anteil an der gesamten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung beträgt 47,4 Prozent. Knapp die Hälfte der Frauen arbeitet in Vollzeit (48,5 Prozent).
Zusätzlich waren 35.413 Frauen ausschließlich geringfügig beschäftigt – hier liegt ihr Anteil bei 63,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war hier eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen, um minus 832 Personen oder 2,3 Prozent.

„Dass Frauen häufiger sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und die ausschließliche Ausübung eines Minijobs zurückgegangen ist, sind positive Signale. Den Unternehmen stehen Mitarbeiterinnen in einem höheren zeitlichen Umfang zur Verfügung. Das kann auch ein Weg sein, um den Bedarf an Fachkräfte zumindest teilweise zu decken, insbesondere wenn man flexible Teilzeitmodelle anbieten kann. Für die beschäftigten Frauen selbst trägt die Sozialversicherungspflicht zu einer besseren Versorgung im Alter bei“, betont Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.

Frauen sind nicht in allen Branchen gleich stark vertreten. So sind die meisten Frauen in den Kreisen Wesel und Kleve in der Gesundheitsbranche tätig. Weitere Beschäftigungsschwerpunkte sind der Einzelhandel und das Sozialwesen. Dagegen lag der Frauenanteil in den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im Agenturbezirk Wesel 2018 bei 11,9 Prozent und damit nur weniger höher als 2015 mit 10,9 Prozent. Weiterhin ist weniger als jede zwanzigste sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in diesem Bereich tätig.

Auf dem Ausbildungsmarkt stehen die MINT-Berufe bei den Bewerberinnen nicht sehr hoch im Kurs. Nur 8,6 Prozent der Bewerberinnen suchten über die Berufsberatung einen Ausbildungsplatz in einem MINT-Beruf. Das ist allerdings etwas mehr als insgesamt in NRW (8,0 Prozent).

„Die bessere Bezahlung in MINT-Berufen ist für zahlreiche junge Frauen kein Argument, ihre Berufswahl zu überdenken. Dennoch macht es Sinn, die vielfältigen Berufe dieses Spektrums einmal genauer zu betrachten, zumal dort mitunter günstigere Arbeitszeitregelungen als in anderen Branchen angeboten werden. In der Gesundheitstechnik, im Umweltschutz und in weiteren Bereichen gibt es Ausbildungsberufe oder Studienfächer, die vielleicht noch nicht bekannt sind. Hier hilft unsere Berufsberatung weiter. Studieninteressierte können außerdem online das Selbsterkundungstool auf arbeitsagentur.de nutzen, um Studienberufe zu finden, die zu den eigenen Stärken passen“, so Ossyra.

Weitere Informationen:

Für Wiedereinsteigende nach der Familienphase: Beratung durch Christiane Naß, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Tel. 0281 9620 552, Wesel.BCA@arbeitsagentur.de

Für Schülerinnen und Schüler: Berufsberatung in der Schule oder in der Arbeitsagentur, Terminvereinbarung unter 0800 45555 00 (kostenlos) oder www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch

www.mint.arbeitsagentur.de
www.dasbringtmichweiter.de
www.girls-day.de