Von der Vorbereitung der Intensivfachkräfte, mangelnden Atemmasken und guten Gesten Weseler Unternehmer
Corona Maßnahmen im Evangelischen Krankenhaus Wesel
Das Evangelische Krankenhaus Wesel hat weitreichende Maßnahmen getroffen, um einerseits einer Ausbreitung des Coronavirus entgegen zu treten, und um andererseits steigenden Infektionsfällen gerecht werden zu können. Dabei steht besonders die Ausweitung der intensivmedizinischen Kapazitäten im Vordergrund.
Jeden Tag trifft sich um acht Uhr morgens ein Krisenstab, um die aktuelle Lage zu besprechen und um Vorbereitungen auf einen möglichen Ansturm von Covid19-Patienten zu treffen. So hat das Krankenhaus inzwischen seine Intensivbetten von acht auf zwölf aufgestockt, neun weitere sind im Aufbau in der so genannten Holdingarea. 17 dieser Intensivplätze sind mit Beatmungsgeräten ausgestattet. Fünf weitere solche Geräte sind bestellt. Zudem werden auf der IMC-Station sechs Intensivbetten zur Verfügung gestellt für Patienten, die (noch) nicht intensivpflichtig sind, aber einer Monitorüberwachung bedürfen.
Derzeit werden Coronapatienten und Verdachtsfälle auf einer Isolierstation behandelt. Die Anzahl der Patienten schwankt täglich ein wenig, ist aber momentan noch zu bewältigen. Jedoch, so Chefarzt Dr. Joachim Große, ist nach Angaben des Robert-Koch-Institutes (RKI) mit einer Welle von Patienten zu rechnen, die das Krankenhaus im Frühsommer treffen könnte. Entsprechend schult der Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin bereits jetzt ärztliche Kollegen und Pflegekräfte, die bereits im Laufe ihres beruflichen Werdegangs irgendwann Erfahrungen im intensivmedizinischen Bereich machen konnten, proaktiv im Umgang mit den Beatmungsgeräten.
Sie werden nun auf der Intensivstation im Echtbetrieb angeleitet, um im Ernstfall auch dort einsetzbar zu sein. „Generell muss man feststellen, dass die Leistungsbereitschaft und die Solidarität unserer Mitarbeitenden sehr hoch sind in dieser besonderen Zeit“, lobt Heino ten Brink. Zudem betont der stellvertretende Geschäftsführer, dass schon jetzt Dienstpläne für die unterschiedlichen Szenarien entworfen wurden und neue Fachkräfte eingestellt werden, um vorbereitet zu sein.
Die Corona-Pandemie stellt Gesundheitseinrichtungen aber nicht nur vor medizinische sowie pflegerische Herausforderungen, sondern auch vor logistische und finanzielle. Denn Mehraufwendungen für Geräte und Materialien, wie Schutzkleidung, die zudem immer schwerer am Markt erhältlich sind, belasten die Dienstleister bereits jetzt schon enorm.
Umso mehr freut sich das Unternehmen über unterstützende großzügige Gesten örtlicher Firmen und bedankt sich herzlich dafür. So lieferte Großhändler Ulrich Knorth spontan mehrere Kisten frisches Obst, um der Belegschaft in den anstrengenden Tagen eine kleine Vitaminspritze zu geben. Auch der Weseler Dachdeckerbetrieb von Marco Kleinpeter brachte unbürokratisch 300 so genannten FFP2-Atemschutzmasken aus dem eigenen Bestand vorbei. Denn ganz besonders diese sowie Desinfektionsmittel sind momentan Mangelware, aber doch so enorm wichtig bei der Behandlung.
Autor:Ines Wenzel aus Wesel |
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