Zustimmung zum verpflichtenden Dienstjahr für Männer und Frauen
„Wenn man die Realität in den Kreisverbänden betrachtet, kann man nur für das verpflichtende Dienstjahr sein – sowohl für Männer als auch für Frauen“, urteilt Sascha van Beek, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Niederrhein. „Zivildienstleistende waren immer eine starke Stütze für unseren Kreisverband. Ebenso halfen uns Wehrersatzdienstleistende durch ihre mehrjährige Verpflichtung im Katastrophenschutz. Leider ist der Bundesfreiwilligendienst oder das Freiwillige Soziale Jahr keine gleichwertige Alternative“, stellt er klar.
Deutlich lehnt Sascha van Beek es ab, die Diskussion jetzt mit dem nicht vergleichbaren Fachkräftemangels in der Pflege zu verbinden. „Das ist doch ein ganz anderes Thema. Natürlich ersetzt kein „Verpflichteter“ einen professionellen Gesundheits- und Krankenpfleger.“
Zivis vielseitig eingesetzt
Der DRK Kreisverband Niederrhein hatte „seine“ Zivildienstleitenden im qualifizierten Krankentransport und – bei geeigneter Qualifikation – auch im Rettungsdienst eingesetzt. „Viele junge Menschen, die diesen Weg gegangen sind, sind auch danach noch dem DRK im Ehrenamt verbunden geblieben“, berichtet Sascha van Beek. Ein Teil des jetzigen Vorstandes des Kreisverbandes stammt übrigens genau aus solchen „Ehemaligen“.
Gewinn für alle Seiten
„Ein verpflichtendes Dienstjahr für junge Frauen und Männer wäre ein Gewinn für unsere Gesellschaft“, ist er sich sicher. „Aber auch für die jungen Menschen selbst.“ Dabei sieht er nicht den „Zwang“ in der Verpflichtung, sondern die Möglichkeit, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. „Das ist ein wichtiger Baustein eines gesellschaftlichen Selbstverständnisses und hilft bei der Persönlichkeitsentwicklung. Diejenigen, die sich engagieren wollen, machen es ja bereits. Es muss aber für alle gelten.“
Auch der Katastrophenschutz in Deutschland würde profitieren. „Wir sehen uns durch Klimawandel und Terrorismus neuen Herausforderungen gegenübergestellt. Starke DRK-Gemeinschaften sind ein wichtiges Element des Katastrophenschutzes. Ein verpflichtendes Dienstjahr könnte junge Menschen an diesen Einsatzbereich heranführen und danach über ehrenamtliches Engagement langfristig an uns binden“, betont Sascha van Beek.
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