30 Jahre nach Solingen
zusammenleben, zusammenwachsen
Am 29. Mai 2023 jährt sich der rassistisch motivierte Brandanschlag auf das Wohnhaus von Familie Genç zum 30. Mal. Fünf Mädchen und Frauen türkischer Herkunft verloren damals ihr Leben. Der Brandanschlag in Solingen war der Höhepunkt von Ausschreitungen jener Zeit.
Mevlüde Genç überlebte damals den Anschlag. Zwei ihrer Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte kamen ums Leben. Cihan Sarica, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Wesel, hat Mevlüde Genç kennengelernt.
„Mevlüde Genç war eine große Frau. Trotz ihres schmerzvollen Verlusts hat sie sich für die Versöhnung und den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft eingesetzt“, sagt Cihan Sarica.
„So etwas wie der Brandanschlag darf sich nicht wiederholen. Deswegen ist der interkulturelle Austausch wichtig, um sich kennenzulernen und Ressentiments abzubauen, ganz im Sinne von Mevlüde Genç“, ergänzt Sarica.
Die Friedensbotschafterin Mevlüde Genç hat für ihre wichtige Arbeit zahlreiche Preise erhalten. Unter anderem wurde ihr 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. In Nordrhein-Westfalen wird zu ihren Ehren jährlich rund um den Jahrestag des Brandanschlags von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Mevlüde-Genç-Medaille verliehen.
Um den interkulturellen Austausch zu fördern, organisiert der Integrationsrat der Stadt Wesel gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Wesel, Claudia Wenzel, jährlich die Interkulturellen Tage. Höhepunkt des Festprogramms ist der Markt der Möglichkeiten im Rathausinnenhof. Dabei stellen verschiedene Gruppen sich und ihre Arbeit vor.
Autor:Stadt Wesel aus Wesel |
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