Caritas Tagespflege feiert 25. Jubiläum
"Wir sehen jeden Gast als Individuum"
Am 23. Juli sollte ursprünglich ein großes Fest bei der Caritas Tagespflege in Wesel stattfinden, doch aufgrund steigender Coronazahlen musste dies ausfallen. So feierten die Gäste der Einrichtung und deren Mitarbeiter nur im kleineren Kreis an den normalen Besuchstagen mit Musik, Tanz und Kuchen.
Das Haus in der Sandstraße feiert sein 25jähriges Bestehen. In dieser Zeit ist es zu einer festen Einrichtung mit reichlich Erfahrung in Wesel geworden. In diesem Vierteljahrhundert konnten etliche Menschen als Gäste der Einrichtung begrüßt werden. Vom „einfachen“ Landwirt bis hin zum Prof. der Quantenphysik lauteten die Biographien unserer Besucher. „Dabei sind uns viele Menschen mit all ihren Lebensgeschichten ans Herz gewachsen. Gerne erinnern wir uns an die meist lustigen Erlebnisse in der Tagespflege,“ erläutert Einrichtungsleiter Jörg Egerlandt.
Konzept der Tagespflege
Viele Menschen möchten solange wie möglich zu Hause wohnen bleiben und genau da setzt das Konzept unserer Tagespflege an. Ältere Menschen haben so die Möglichkeit in einer vertrauten Umgebung den Tag zu verbringen, soziale Kontakte zu pflegen und Gemeinschaft mit Menschen in ähnlicher Lebenssituationen zu erfahren. Die Gäste haben dabei verschiedene Erkrankungen: manche hatten einen Schlaganfall, haben Parkinson oder Depressionen, ihr Gedächtnis lässt sie manchmal im Stich oder sie sind geistig rege und fühlen sich einsam. Pflegenden Angehörigen erhalten durch dieses Angebot Unterstützung und Entlastung.
Gast als Individuum
„Wir sehen jeden Gast als Individuum, als Persönlichkeit, mit einem intensiv gelebten Leben und einem Schatz an Erfahrungen. Die Arbeit mit dem Menschen ist uns dabei besonders wichtig. Je mehr wir über das Leben eines Menschen wissen, über seine Vorlieben oder Abneigungen, je mehr können wir auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen, besonders wenn diese Menschen sich durch ihre Erkrankung vielleicht nicht mehr ausführlich mitteilen können. Darum ist eine enge Zusammenarbeit mit den pflegenden Angehörigen unerlässlich,“ so Jörg Egerlandt. Gerade Menschen mit beginnenden demenziellen Erkrankungen benötigen einen gleichmäßigen Tagesablauf, darum gibt es eine Tagesstruktur, die Sicherheit vermitteln soll. Auch geistig rege Menschen werden durch Gespräche oder anderweitigen Beschäftigungsangeboten gefordert, wobei der Humor dabei nicht auf der Strecke bleiben sollte.
Teamarbeit
Die Betreuung und Pflege wird durch ein sechsköpfiges Team gewährleistet. „Ohne einen guten Zusammenhalt sowie motivierten und kreativen Mitarbeitern wäre diese Aufgabe nicht möglich,“ betonte der Einrichtungsleiter stolz mit Blick auf sein Team. Nach dem gemeinsamen Frühstück ab 8 Uhr werden in einer Gymnastikrunde die Kräfte mobilisiert, die neusten Meldungen aus Wesels Tageszeitungen erörtert und nach einer Getränkerunde gibt es ein vielfältiges Angebot von Biographiearbeit, Gedächtnistraining oder kreativen Spielen. Ab 12 Uhr wird zu Mittag gegessen. Danach haben die Gäste Gelegenheit einer Mittagsruhe. Mit einem Kaffeetrinken, anschließender „Klönstunde“ oder z. B. gemeinsamen Singen endet der Tag um 16 Uhr. Sobald das Wetter es ermöglicht, werden kleine Spaziergänge angeboten oder man hält sich auf der Sonnenterrasse im Freien auf.
Weitere Infos
"Interessierte Angehörige oder hilfebedürftige Menschen können sich gerne bei uns melden", sagt Egerlandt. In einem Erstgespräch kann detaillierter auf das Angebot und die Finanzierung (den größten Anteil übernimmt die Pflegekasse ab Pflegegrad 2) eingegangen und ein kostenloser Probetag verabredet werden. Zudem besteht die Möglichkeit sich die Einrichtung im Herzen Wesels anzuschauen. (Tel. 0281/331056)
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.