Die RHS Wesel und Umgebung hebt ab
Training für den Ernstfall
Hängende Ohren, tiefe Falten im Gesicht und ein fragender Blick... Henry, der junge Weimaraner, ist keinesfalls niedergeschlagen, sondern hängt zum ersten Mal in seinem Leben in einem Abseilgeschirr und wird in den blauen Himmel emporgezogen. Julia Joost blickt ihrem Rüden stolz hinterher und freut sich über die Gelassenheit ihres Jagdhundes.
Am Sonntag, den 27. Juni. hat uns die Feuerwehr Wesel zu einem gemeinsamen Training eingeladen: mal ruhig, mal zappelnd, wird ein Hund nach dem anderen angehoben und kann sich die Stadt Wesel aus einem neuen Blickwinkel anschauen.
Doch das Ganze hat natürlich einen ernsten Hintergrund: das Training für einen möglichen Trümmereinsatz. Je nach Einsatzlage, kann es nach einem Gebäudeeinsturz erforderlich sein, dass die Rettungshunde in unzugänglichen Bereichen abgesetzt werden müssen. Um sich mit dieser Situation vertraut zu machen, wird das ganze Vorgehen geübt. Vom Anlegen des Abseilgeschirrs für Mensch und Hund, über die korrekte Sicherung, bis hin zum neuen Gefühl des "Schwebens" - mit jedem Schritt müssen sich die Teams vertraut machen.
Denn nicht nur die Rettungshundeteams sind unerfahren auf diesem Gebiet; auch die Kollegen der Feuerwehr begeben sich hier auf "tierisches Neuland". "Es ist wichtig die Zusammenarbeit und den Umgang mit den Hunden zu üben. Denn schon morgen kann es passieren, dass wir zusammen in den Einsatz müssen", erklärt Frank Evers. Da schadet es nicht Mensch, Hund und Technik schon einmal kennenzulernen.
Besonders für die Junghunde ist es hilfreich möglichst früh solch außergewöhnliche Erfahrungen zu machen und zu lernen mit dem Stress umzugehen. Nur der "alte Hase" unter den Rettungshunden, der 12-jährige Rock, fragt sich, was die ganze Aufregung überhaupt soll. Er zeigt, dass man nach dem Abseilen gleich in die Suche nach den Vermissten gehen kann und beweist wieder mal, was gutes Training ausmacht. Am Ende des Tages haben alle Zwei- und Vierbeiner wieder festen Boden unter den Füßen und gehen erschöpft, aber um eine Erfahrung reicher nach Hause.
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Feuerwehr Wesel!
Autor:Sarah Busshoff aus Wesel |
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