Tolles Bislicher Schützenfest: Scholten, Giesen und Maczka holen die Vögel von der Stange
Als Tobias Engels am Sonntagmittag das Weseler Stadtkönigschießen eröffnete, wusste er nicht, wie Recht er mit seinen Worten behalten sollte. „Wir in Bislich sind bekannt dafür, dass hier vieles anders läuft“, sagte das Vorstandsmitglied der Bislicher Schützengemeinschaft, welche den Wettbewerb in ihr laufendes Schützenfest integriert hatte.
Geschlagene dreieinhalb Stunden und 205 Schüsse später reckte dann endlich Radoslaw Maczka, genannt Rocky, vom Schützenverein Diersfordt als Sieger den Rumpf des Vogels in die Höhe und setzte sich damit gegen 14 weitere amtierende Majestäten durch.
Das Königschießen der Bislicher, welches dadurch mit einiger Verzögerung stattfand, war dann aber an Besonderheiten kaum zu überbieten. Ganze elf Aspiranten meldeten sich, um die Königswürde zu erringen. „Das ist eine außergewöhnliche Anzahl, auf die wir stolz sein können“, freute sich Präsident Thomas Jansen.
Dieses Mal zeigte sich das hölzerne Federvieh nicht so widerspenstig und fiel bereits nach dem 50. Schuss zu Boden. Und der hatte es in sich. Marc Scholten (42) hatte ihn abgegeben und den Schießstand bereits verlassen, mit Matthias Kasner (42) machte sich der nächste Bewerber bereits auf dem Weg zum Gewehr, als plötzlich Jubel aufbrandete. Denn der Vogel war mit einigen Sekunden Verzögerungen zu Boden gefallen, so dass Scholten es gar nicht mitbekommen hatte. „Die ersten Gratulanten fielen mir um den Hals und ich wusste in dem Moment gar nicht warum“, lachte er.
Nachdem er realisiert hatte, dass er der neue Regent der Bislicher Schützen ist wählte der Geschäftsführer eines Weseler Unternehmens für Bürotechnik seine Ehefrau Corinna zur neuen Bislicher Königin. Sechs seiner Mitstreiter und deren Ehefrauen bilden den insgesamt aus sieben Paaren bestehenden Thron. Dann musste noch schnell eine Aufgabe für die Inthronisation, welche auf dem Sportplatz des Deichdorfes stattfand, neu verteilt werden: normalerweise führt Marc Scholten als Major des Vereins die neuen Majestäten auf die Bühne. In diesem Jahr hat er gerne darauf verzichtet.
Am Montag des Schützenfestes hatten die Grünröcke noch nicht genug vom Schießen. Aus allen noch lebenden Königen des Vereins ermittelt die Schützengemeinschaft alle fünf Jahre einen Kaiser. Willi Giesen ging als Sieger aus dem Wettbewerb hervor und löste damit Sebastian Kock ab.
Die weiteren Preisträger des Vogelschießens: Edmund Nunnendorf (Rechter Flügel), Ludger Lause (Linker Flügel), Roger Beschoner (Krone), Heinz-Gerd Laakmann (Zepter), Desirée Kleinaltenkamp (Reichsapfel), Martin Tepaß (Schwanz). Die Fladdern holten Michael Kubasch, Marc Scholten, Thomas Tichelofen und Gerold Lange.
Jungschützenkönig wurde Matthias Meybohm (21).
Jubilare & Ehrungen:
Zwei Bislicher Schützenbruder wurden vom Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften für Ihre Verdienste ausgezeichnet. Martin Tepaß (37) erhielt das silberne Verdienstkreuz (SVK), Jürgen Giesen (59) trägt fortan den Hohen Bruderschaftsorden (HBO).
Die Bislicher Schützengemeinschaft kann sich über Mitgliedertreue nicht beklagen. Wilhelm Terweiden, Helmut Amerkamp und Karl-Heinz Sapatka wurden für 50jährige Vereinszugehörigkeit geehrt. Helmut Otten, Hermann-Josef Giesen, Theo Peters, Edmund Ramms Karl-Heinz van de Velden, Josef Amerkamp, Heinrich Nunnendorf und Heribert Ramms sind seit 60 Jahren dabei. Heinrich Hollmann, Heinrich Kock, Johannes Kubasch, und Johannes Bienen-Scholt tragen jetzt den Orden mit der 65, Bernhard Terlinden ist sogar seit unglaublichen 70 Jahren Schütze in Bislich.
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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