Süß statt Bitter: Orangen ohne Sklaverei
Orangen-Aktion im Weltladen esperanza
Ab dem 4. Dezember bietet der Weltladen esperanza passend zur Advents- und Weihnachtszeit süße Orangen "ohne Gift und Sklaverei" an!
Zum Hintergrund: Von November bis April jeden Jahres arbeiten Schätzungen zur Folge ca. 2.500 Wanderarbeitende in der Orangenernte in Italien. Meist handelt es sich dabei um Geflüchtete aus Afrika, die keinen legalen Aufenthaltstitel bekommen und mitten in Europa in Slums ähnlichen Zeltstädten leben. Sie arbeiten auf den umliegenden Plantagen im Schnitt für ca. 25 Euro am Tag, bei 10-13 Stunden Schichten - und werden dafür von den ansässigen Kleinbauern und Großgrundbesitzern als Tagelöhner:innen angeheuert. Warum? Größtenteils schlicht, weil viele multinationale Konzerne und Handelsketten Preise diktieren, für die eine Produktion nach europäischen Standards unmöglich ist. Und natürlich auch, weil wir in der EU eine Flüchtlingspolitik haben, die Menschen keine andere Wahl lässt, als für Hungerlöhne zu arbeiten.
Worum geht es bei der Orangen-Aktion? Unter dem Namen SOS Rosarno kooperieren seit 2011 in Rosarno, einer Stadt in Kalabrien/Italien, Kleinbauern, Erntehelfer, Mitglieder von Genossenschaften und viele andere engagierte Einzelpersonen, um eine Produktionskette aufzubauen, die den krassen Missständen etwas entgegensetzt. SOS Rosarno beschäftigt seit 2015 deshalb auch über eine Genossenschaft Migrant:innen mit regulären Arbeitsverträgen nach Tariflöhnen und mit Sozialbeiträgen und finanziert zudem eine Reihe sozialer Projekte, die u.a. gegen den zunehmenden Rassismus in der Region kämpfen.
Unter dem Namen Mediterranean Hope wurde zudem ein Projekt ins Leben gerufen, um Geflüchteten, die als Tagelöhner:innen im Obst- und Gemüseanbau arbeiten, zu helfen. Mit der Aktion „Lichter für Rosarno“ wurde ein Projekt gestartet, um die vielen Verkehrsunfälle zu verhindern, die stattfinden, weil Arbeitende auf ihrem Weg zur Arbeit ohne Licht unterwegs sind. „Lichter für Rosarno“ verteilt deshalb Warnwesten und Fahrradlampen und z.B. auch Solarlampen in den Zeltstädten.
Besuchen Sie in der Adventszeit den Weltladen esperanza (erweiterte Öffnungszeiten, nur montags geschlossen) und unterstützen Sie mit dem Kauf dieser besonderen Orangen "ohne Gift und Sklaverei" die Initiativen für mehr Gerechtigkeit!
Autor:Klaus Bauer aus Wesel |
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