Muß Kettenhaltung noch sein?
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- hochgeladen von Karin Obbink
Vorgestern wurde uns aus der Nachbarschaft eines Einfamilienhauses in Hamminkeln ein unzumutbarer Hundehaltungszustand zugetragen: Fußgänger beobachteten seit Ostern, daß ein Rottweilermix angekettet an eine Hauswand ohne Liegebrett und Unterschlupf den Wetterverhältnissen bei Tag und Nacht schutzlos ausgeliefert war. Höhepunkt war die gestrige Gewitternacht, in der der Besitzer, der um 0.30 das Licht im Haus löschte und sich des Wetters bewußt war, den Hund nicht ins Trockene brachte. Er saß völlig durchtnäßt die ganze Nacht vor dem Haus im Kellereingang.
In der heutigen Zeit mit Bewegungsmeldern und Alarmanlagen fragt man sich, ob so eine Hundehaltung vonnöten ist. Das eingeschaltete Veterinäramt und die Polizei werden dem Besitzer Auflagen erteilen, die er hoffentlich zugunsten der unschuldigen Kreatur einhalten wird.
Das makaberste im ganzen Fall war die Tatsache, daß eine Hundehütte auf dem Grundstück vorhanden ist, sie steht 10 Meter weiter entfernt, der Hund kann sie nicht erreichen...
Autor:Karin Obbink aus Wesel |
11 Kommentare
Der Gesetzestext zur Anbindehaltung:
(1) Ein Hund darf in Anbindehaltung nur gehalten werden, wenn die Anforderungen der
Absätze 2 bis 5 erfüllt sind.
Absätze 2 bis 5 erfüllt sind.
(2) Die Anbindung muss
1. an einer Laufvorrichtung, die mindestens sechs Meter lang ist, frei gleiten können,
2. so bemessen sein, dass sie dem Hund einen seitlichen Bewegungsspielraum von mindestens fünf Metern bietet,
3. so angebracht sein, dass der Hund ungehindert seine Schutzhütte aufsuchen, liegen und sich umdrehen kann.
(3) Im Laufbereich dürfen keine Gegenstände vorhanden sein, die die Bewegungen des Hundes behindern oder zu Verletzungen führen können. Der Boden muss trittsicher und so beschaffen sein, dass er keine Verletzungen oder Schmerzen verursacht und leicht sauber und trocken zu halten ist.
(4) Es dürfen nur breite, nicht einschneidende Brustgeschirre oder Halsbänder verwendet werden, die so beschaffen sind, dass sie sich nicht zuziehen oder zu Verletzungen führen können.
(5) Es darf nur eine Anbindung verwendet werden, die gegen ein Aufdrehen gesichert ist.
Das Anbindematerial muss von geringem Eigengewicht und so beschaffen sein, dass sich der Hund nicht verletzen kann.
(6) Bei Begleitung einer Betreuungsperson während der Tätigkeiten, für die der Hund ausgebildet wurde oder wird, kann er abweichend von Absatz 1 nach Maßgabe der Absätze 4
und 5 an einer mindestens drei Meter langen Anbindung angebunden werden.
(7) Die Anbindung ist verboten bei
1. einem Hund bis zu einem Alter von zwölf Monaten,
2. einer tragenden Hündin im letzten Drittel der Trächtigkeit,
3. einer säugenden Hündin,
4. einem kranken Hund, wenn ihm dadurch Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt würden.
Kettenhaltung geht gar nicht!
...und die Hütte steht 10 Meter weit weg. Ist ja pervers !!! Armer Hund.