Stadt Wesel prüft Antrag auf Fütterungsstelle am Bahnhof
Kontrollierte Fütterungsstelle für Stadttauben am Bahnhof Wesel

Das Stadttaubenprojekt Wesel hat eine schriftliche Bitte auf Einrichtung einer kontrollierten Fütterungsstelle der bisher unversorgten Stadttauben am Bahnhof über das Ordnungsamt der Stadt Wesel gestellt. Zunächst soll die Fütterung als zeitlich begrenztes Pilotprojekt durch die Mitarbeiter des gemeinnützigen Stadttaubenprojekts durchgeführt werden, so der Verein. 

Seit 2010 sucht das Projekt bisher ohne Erfolg einen geeigneten Standort für ein Stadttaubenhaus am Bahnhof, um damit die dort wild brütenden Stadttauben durch den Eiaustausch gegen Kunsteier in einem Taubenhaus in den Griff zu bekommen. Bisher kann auf den stetigen Zuwachs von Jungtauben in dem Gebiet kein Einfluss geübt werden.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hat schon vor Jahren einem durch den Verein angeregten Taubenhaus am Rande des Ölberges oder auf der sehr geeigneten Vorplatzwiese aus "ästhetischen Gründen" eine Absage erteilt.
Daher erhöht sich seit Jahren dort ungebremst die Population an Stadttauben zum großen Ärgernis vieler. Nicht ohne Grund regen Tierschutzorganisationen kontrollierte Fütterungsstellen dort an, wo ein Taubenhaus nicht errichtet werden kann. Die Erfolge solcher Fütterungsstellen liegen auf der Hand:

- dauerhafte Konzentration der Stadttauben auf den Franz-Etzel-Platz und damit Weg aus der stark von Stadttauben frequentierten Wilhelmstraße, Berliner Tor sowie Anfang der Fußgängerzone in Richtung Stadtmitte.
- Keine Gefahr mehr für den Straßenverkehr am Franz-Etzel-Platz, Berliner Tor, Wilhelmstraße durch nach Futter suchende Stadttauben, die die Straßen überqueren.
- von Taubenkot verschonte Bürgersteige und Plätze, da sich die gesättigten Stadttauben auf den Dächern aufhalten.
- Wegfall von auf dem Boden nach Futter suchenden Stadttauben in diesem Bereich.
- Kein Wegfressen frisch eingesetzter Blumen- und Pflanzensamen auf dem Blumenbeet auf der Vorwiese des Bahnhofs.
- Einhaltung der Belange des Tierschutzes, denn Stadttauben besitzen als Nachkömmlinge der Brieftauben Haustierstatus und sind auf Futter und Wasser durch den Menschen angewiesen. Sie finden in der freien Natur kein artgerechtes Körnerfutter.

Hier ist der ganze Antrag des Projekts:

"Stadttaubenprojekt Wesel-Hamm e.V.

c/o Silja Meyer-Suchsland, Henningstege 15, 46485 Wesel

Wesel, den 14.01.2019

Mitglieder des Verwaltungsrates der Stadt Wesel

Sinn der Einführung einer kontrollierten Fütterungsstelle für Stadttauben am Weseler Bahnhof
Zunächst zeitlich begrenztes Pilotprojekt

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchte ich den Sinn und Zweck einer von uns eingerichteten und kontrolliert betreuten Fütterungsstelle am Bahnhof erläutern, die ich sodann gerne als Pilotprojekt zunächst begrenzt auf 2 Monate durchführen möchte unter der Vorlage von Dokumentationen und Ergebnisaufstellungen, falls gewünscht.

Kontrollierte Fütterungsstellen für Stadttauben werden vom Deutschen Tierschutzbund, der „Bundesarbeitsgruppe Stadttauben“ sowie weiteren sich mit Stadttauben befassenden Stellen an solchen „Problemstandorten“ empfohlen, an denen die Errichtung eines Stadttaubenhauses nicht möglich ist oder in Planung steht.
Vorliegend hat die Stadt leider abgelehnt, dass durch unseren Verein ein am Bahnhof dringend benötigtes Stadttaubenhaus (Vorplatzwiese oder vor dem Ölberg) errichtet wird.

Mit dem Fehler eines Stadttaubenhauses in diesem Bereich und dem damit möglichen Einfluss auf die Geburtenrate durch den Eiaustausch ist es auf Dauer geboten, die Stadttauben dort wenigsten artgerecht füttern zu können, damit sie nach einer Tagesmahlzeit gesättigt sind, folglich nachweislich weniger brüten und sich auf den Dächern und nicht mehr Futter suchend auf der Straße, vor Geschäften und auf den Bürgersteigen und Straßen aufhalten.

Sie fressen übrigens als reine Körnerfresser bevorzugt neu eingesetzte Samen für Blumen und Pflanzen in dem großen Blumenbeet am Bahnhof weg, was sicher auf Dauer eher nicht wünschenswert ist.

Durch eine von uns kontrollierte Fütterungsstelle wollen wir folgendes erreichen:

-dauerhafte Konzentration der Stadttauben auf den Franz-Etzel-Platz und damit Weg aus der stark von Stadttauben frequentierten Wilhelmstraße, Berliner Tor sowie Anfang der Fußgängerzone in Richtung Stadtmitte.
-Keine Gefahr mehr für den Straßenverkehr am Franz-Etzel-Platz, Berliner Tor, Wilhelmstraße durch nach Futter suchende Stadttauben, die die Straßen überqueren.
-Taubenkot verschonte Bürgersteige und Plätze, da sich die gesättigten Stadttauben auf den Dächern aufhalten.
-Wegfall von auf dem Boden nach Futter suchenden Stadttauben in diesem Bereich.
-Kein Wegfressen frisch eingesetzter Blumen- und Pflanzensamen auf dem Blumenbeet auf der Vorwiese des Bahnhofs.
-Einhaltung der Belange des Tierschutzes, denn Stadttauben besitzen als Nachkömmlinge der Brieftauben Haustierstatus und sind auf Futter und Wasser durch den Menschen angewiesen. Sie finden in der freien Natur kein artgerechtes Körnerfutter.

Durch die stark ausgehungerten Stadttauben am Bahnhof ist täglich die Gefahr gegeben, dass diese Futter suchend die Fahrbahnen am Franz-Etzel-Platz überqueren und sich Autofahrer genötigt sehen, für diese Tiere abzubremsen. Eine Gefahr besteht also für den Autoverkehr.

Zudem lassen die Stadttauben ihren Kot während der Futtersuche auf den Boden fallen. Dieser Kot bliebe ganz auf den Dächern ohne Folgeschäden, wenn die Stadttauben kontrolliert dort gefüttert werden und sich danach auf die Dächer zurück ziehen.

Die Fütterung würde so ablaufen, dass in von uns mitgeführten Futterrinnen die Tagesmenge für den dort berechneten Taubenschwarm ausgegeben wird, die erfahrungsgemäß in wenigen Minuten komplett aufgefressen wird. Die Stadttauben ziehen sich dann auf die Dächer zurück. Die Fütterung wird komplett von unseren Mitarbeitern begleitet, also eingeleitet und mit der Mitnahme der Futterrinnen wieder beendet.

Der Haupt-und Finanzausschuss der Stadt hat in 2010 schriftlich zugesagt, auf Dauer Sponsoren zu finden, damit der Fortgang des Projekts gesichert ist.

Zu einem erfolgreichen Fortgang des Projekts gehört die möglichst flächendeckende Schaffung von Stadttaubenhäusern in der Innenstadt. Dies war von Anfang an Ziel unserer Bemühungen. Im Bereich des Bahnhof konnten wir bis heute keinen geeigneten und durch die Stadt zugelassenen Platz finden. Daher ist der Projekterfolg in diesem Bereich nicht gewährleistet, wenn die Stadttauben dort ungehindert weiter wild brüten und kein Einfluss genommen wird durch zumindest eine eingerichtete kontrollierte Fütterungsstelle.

Die Erfolge einer kontrollierten Fütterungsstelle am Fuße des Ölberges würden von uns insbesondere durch begleitende Videoaufnahmen dokumentiert werden.

Das Pilotprojekt würde zunächst zeitlich begrenzt laufen, zum Beispiel für einen oder zwei Monate.

Mit freundlichen Grüßen,

Silja Meyer-Suchsland
Vorstandsvorsitzende und Projektleiterin"

Autor:

Silja Meyer-Suchsland aus Wesel

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