Kinder- und Jugend Kulturabend der AWO
"Kevin allein zuhaus" live on stage in der Europaschule

Besonders die kleinen Künstler des Kinderchors „Silver Bells“ unter der Leitung von Lyudmila Khmarina berührten die Herzen des Publikums. Der ukrainische Frauenchor Synergie (im Hintergrund) sorgte für viele Gänsehautmomente. | Foto: Evi Mahnke AWO Beratungszentrum Ukraine
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  • Besonders die kleinen Künstler des Kinderchors „Silver Bells“ unter der Leitung von Lyudmila Khmarina berührten die Herzen des Publikums. Der ukrainische Frauenchor Synergie (im Hintergrund) sorgte für viele Gänsehautmomente.
  • Foto: Evi Mahnke AWO Beratungszentrum Ukraine
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Bis auf den letzten Platz besetzt war der Theatersaal der Kamp-Lintforter Europaschule am Freitagabend. Der lang geplante und gut organisierte Kinder- und Jugend Kulturabend unter dem Motto „Ein Schritt in die Zukunft“ bot ein volles, fast zweieinhalbstündiges Programm, mit jeder Menge Abwechslung und vor allem ganz viel Spaß. Rund 140 Gäste, darunter überwiegend Ukrainer*innen, waren begeistert vom Talent der kleinen Künstler*innen.

„Wir freuen uns, dass wir so viele Zuschauer*innen begrüßen konnten“, so Evi Mahnke, Koordinatorin im AWO Beratungszentrum Ukraine und Projekt-Mitwirkende, erfreut. „Es herrschte eine unglaublich positive Stimmung.“ Gemeinsam mit Kuratorin und Kinderpsychologin Svitlana Myronova stellte sie dieses großartige Projekt federführend auf die Beine.

Szenisches Theater, Improvisationstheater und Chor-Gesang

Szenisches Theater unter der Leitung von Artem Kobzan wechselte sich mit Improvisationstheater unter der Leitung von Diana Cebotareva, Chor-Gesang und instrumentalen Liedern (Saxophon und Gitarre) ab. Ein kultureller Mix, der fast keine Wünsche offen ließ und bei dem die jungen Schauspieler*innen zeigen konnten, was sie alles drauf haben. Jede Vortrags/Schauspielgruppe besitzt eine professionelle Leitung, die den Kindern und jungen Leuten beim Erlernen der Inhalte hilft. „Den Kids und Teenagern macht es unglaublich viel Spaß“, wie Svitlana Myronova und Evi Mahnke betonen. „Für sie ist die Teilnahme am Projekt "DUICHWIR” eine besondere außerschulische Freizeitaktivität. Eine Abwechslung und die Möglichkeit, selbstbewusster zu werden. Sie alle sind nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet und haben vieles zu verarbeiten. Mit dem Projekt versuchen wir ihnen dabei zu helfen.“

Stücke auch auf deutsch vorgetragen

Größtenteils wurden die Stücke auf ukrainisch vorgetragen. Die Improvisationstheatergruppe spielte ihre Version von „Kevin allein zuhaus“ allerdings auf deutsch. „Absolut bemerkenswert. Die glücklichen Augen der Kinder, der Stolz der Eltern, die Freude der Zuschauer sind die beste Bestätigung dafür, wie wichtig solche Projekte sind“, freut sich Myronova. Bei dem Stück ging es, ähnlich wie im „Kevin-Film“ um Einbrecher/Eindringlinge, die ins Haus gelangen möchten. Die Kinder sind allein zuhause und wehren sich dagegen. Zum Schluss gelingt es den kleinen Schauspieler*innen die Fieslinge zu Fall zu bringen, ganz nach dem Motto „Wenn wir alle zusammenhalten, kann uns nichts passieren“. „Für die Kinder auch eine Verarbeitung der Kriegserlebnisse bzw. der Flucht, bei dem es ja auch um Eindringlinge geht“, wie Evi Mahnke dazu bemerkt.
Auch der ukrainische Frauenchor „Synergie“ trug mit mehreren Liedern zum umfangreichen Programm bei und sorgte, wie schon bei vielen Auftritten in Moers, Wesel und Kamp-Lintfort, für Gänsehautmomente. Die Kinder des Jugendtheaterstudios unter der Leitung von Artem Kobzan lieferten einen glänzenden Auftritt ab. Sie zeigten mehrere Stücke auf ukrainisch, in denen sie die für junge Menschen relevanten Themen wie Verantwortung, Hoffnung, Ehrlichkeit, Patriotismus und Liebe ansprachen.
Besonders die kleinen Künstler des Kinderchors „Silver Bells“ unter der Leitung von Lyudmila Khmarina berührten die Herzen des Publikums. Im Saal herrschte eine freudige Atmosphäre.

Beeindruckende Werke der kleinen Künstler*innen

Auch das Thema Kunst wurde beleuchtet. Zu sehen waren Zeichnungen von ukrainischen Kindern, die gemeinsam mit der Gruppenleiterin Katerina Korshunova eine Kunsttherapie besuchten. Die Kinder präsentierten ihre Werke und zeigten damit, wie sich ihre Ansichten von Schmerz und Angst zu Liebe und Freude gewandelt hatten. Jede*r der Kursleiter*in hat mit ganz viel Herzblut an den einzelnen Themen gearbeitet. Der Abend war ein voller Erfolg: Die glücklichen Augen der Kinder, der Stolz der Eltern und die Freude der Zuschauer sind die beste Bestätigung dafür, dass solche Projekte wichtig, relevant und zeitgemäß sind.

Zum Hintergrund: Seit Herbst 2023 treffen sich im AWO Beratungszentrum Ukraine wöchentlich rund 100 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 20 Jahren in verschiedenen Freizeitgruppen. Ukrainische Leiter*innen aus den Kulturbereichen Theater, Schauspiel, Gesang, Musik und Kunst, bieten zwei Chor-/ Musikgruppen, eine Improvisations-Theatergruppe für Kinder, eine Theaterstudio-Gruppe für Jugendliche und eine kunstpädagogische Gruppe an.

Die Veranstalter*innen bedanken sich ganz herzlich bei der Stadt Kamp-Lintfort, dem Amt für Schule, Jugend und Sport und Amt für Gebäudewirtschaft, bei Kerstin Büren (StV. Leitung Europaschule Kamp-Lintfort), Marcel Wormann , André Christian und Kevin van Leyen (Hausmeister Europaschule Kamp-Lintfort), Rüdiger Eichholtz (Kulturprojekte Niederrhein e.V.), Doris Eickschen (Leitung AWO Beratungs- und Begegnungszentrum Moers-Meerbeck), bei Robin Beyer (Geschäftsführung Bezirksjugendwerk der AWO Niederrhein e.V.) und Samira Ouahid (AWO-Verwaltung) sowie bei allen Eltern und Familien.

Autor:

AWO Kreisverband Wesel e.V. aus Wesel

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