Mehrgenerationenhaus Innenstadt
Jetzt geht es los - oder bisou bisou
Die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. Wesel (SkF), Elisabeth Schnieders, hatte am Freitag zu einer feierlichen Auftaktveranstaltung mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp eingeladen.
Der SkF ist jetzt Träger der neuen hellen und frischen Räume eines Mehrgenerationenhauses Innenstadt, vormals Seniorenbegegnungsstätte „Im Bogen“, Pastor-Janßen-Straße 7 in Wesel.
Schon von weitem war zu sehen, dass heute wieder Leben in die Begegnungsstätte einkehrt, wenn auch zunächst vorübergehend. Rund 100 geladene Gäste begehrten Einlass zu einer Auftaktveranstaltung und da jeder Gast einzeln aufmerksam-freundlich begrüßt wurde, warteten einige Gäste teilweise bis auf dem Bürgersteig vor dem Eingang. Jeder Gast erhielt eine farbenfrohe Papierblume.
Im großen, jetzt etwas verkleinertem, Saal konnten die Gäste an nett gedeckten Tischen Platz nehmen und ein Begrüßungsgetränk zu sich nehmen. Trotz lockerer, heiterer Stimmung sprach vertraulich den Autor eine ältere Dame an: „Das ist nicht richtig, was Sie geschrieben haben.“ Nun ja, was nicht richtig ist, muss ja nicht gleich falsch sein.
Die SkF-Vorsitzende Elisabeth Schnieders hieß neben den zahlreichen Gästen die Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, den Kämmerer Klaus Schütz, den Beigeordneten Rainer Benien, die Vorsitzende des Seniorenbeirates Gertrud Liman und Vertreter des Rates, der Verwaltung, der Parteien sowie Vertreter von Vereinen und Verbänden und die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herzlich willkommen und gab ihrer Freude Ausdruck, dass der Sozialdienst katholischer Frauen die Arbeit im Mehrgenerationenhaus Innenstadt aufnehmen kann.
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ging in ihrer Ansprache auf die Entwicklung der Seniorenbegegnungsstätte „Im Bogen“ und deren, für viele, überraschendes Ende ein. Der vormalige Trägerverein, sah sich auf Grund der Finanzsituation nicht mehr in der Lage, die Arbeit „Im Bogen“ fortzusetzen. Sie ist daher dem Sozialdienst katholischer Frauen dankbar für die Bereitschaft, dass er unter solchen Umständen die Trägerschaft übernommen hat und Angebote für alle Generationen vorhalten will.
Die Kosten für die gelungenen Umbau- und Verschönerungsarbeiten durch die Bauverein AG wurden aus Stiftungsmitteln bezahlt.
Bekanntlich war die Begegnungsstätte auf Grund eines Ratsbeschlusses über drei Jahrzehnte in einer überkonfessionellen und politisch neutralen Trägerschaft (Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Evangelisches Krankenhaus, Evangelische Kirchengemeinde, Marien-Hospital Wesel und Stadt Wesel), die alle - auch die konfessionell nicht gebundenen - Bevölkerungsgruppen ansprach.
Denn nach Paragraph 18 der Gemeindeordnung NRW schaffen die Gemeinden (Städte) für die soziale und kulturelle Betreuung ihrer Einwohner erforderliche öffentliche Einrichtungen.
Im Vorfeld (der Weseler berichtete mehrfach) gab es eine große Verstimmung, weil die damaligen Nutzer der Begegnungsstätte einen Trägerwechsel durch die Zeitungen erfuhren, sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt wurde, 800 Unterschriften für den Erhalt der Seniorenbegegnungsstätte unbeachtet blieben. Stattdessen wurde vollmundig zugesichert, dass die Angebote für Senioren ausgebaut werden, obwohl die Seniorenarbeit nach den Förderrichtlinien nicht zu den originären Aufgaben eines Mehrgenerationenhauses zählt. Offen bleibt weiterhin, welchen Mehrwert die Verquickung beider Einrichtungen für die Senioren hat.
Unbestritten hat eine vorausschauende Politik in Wesel für viele Lebenslagen gerade auch in der Innenstadt zahlreiche Einrichtungen geschaffen, zu nennen sind unter anderem neben kommunale Verwaltungsbereiche insbesondere Kindertagesstätten/Familienzentren, Schulen, Volkshochschule, Stadtbücherei, Jugendzentrum, Musik- und Kunstschule.
Seit der Schließung der Seniorenbegegnungsstätte „Im Bogen“ im Dezember 2018 fühlen sich viele alte Menschen von der Stadt allein gelassen. Es kann keine Zukunft geben, wenn die Vergangenheit nicht verarbeitet wurde.
Aber ein bisschen Springfield ist ja bekanntlich überall.
Jetzt geht es los
Der offene Bereich des Mehrgenerationenhauses Innenstadt: Das Generationen-Café ist ab dem 3. Juni 2019 jeweils Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher können sich über Kaffeespezialitäten, selbst gebackenen Kuchen und andere frisch hergestellte Speisen freuen.
Demnächst beginnt auch der Alltagstest: Über Angebote, die alle Generationen ansprechen, erhalten Interessierte Informationen unter Tel.nr. 0281 / 95238-135.
Abgeschlossen wurde die Auftaktveranstaltung mit Suppe, Kuchen & Kaffee und Plaudereien.
Zur Meinungsvielfalt:
„Die Räume sind DOCH schön geworden,
trotz aller Kritik.“
Ulla Hornemann (SPD)
Die Räume standen aber nicht in der Kritik. (Anm. NK)
Autor:Neithard Kuhrke aus Wesel |
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