Die "Fusternberger Schluckimpfung" und die neue Vereinszeitschrift „Schützeninfo“ kommt per Post

Fusternberger Schützen sagen Fest ab und „impfen“ ihre Mitglieder auf dem Postweg

Auch der Schützenverein Wesel-Fusternberg 1841 hoffte auf ein Fest in diesem Jahr. "Bis zur letzten Minute liefen Planung und Gestaltung zum Schützenfest 2020 weiter, doch die Nachrichten aus allen Medien deuteten immer mehr darauf hin, dass dieses Jahr im Kreis Wesel keine Schützenfeste stattfinden.", heißt es seitens des Fusternberger Schützenvereines.

Mit viel Wehmut unterliegen die Vereine in Wesel der strengen Pandemie Eindämmungsmaßnahmen der Landesregierung NRW. Somit müssen auch die Fusternberger Schützen ihr Schützenfest vom 4. bis 7. Juni 2020 absagen.

Pflicht der Schützen

„Der Vorstand bedauert es zutiefst nicht mit dem Kameraden, Familien und Freunden in diesem Jahr feiern zu können. Der Vorstand würde es allerdings noch mehr bedauern, durch Leichtsinn und Begünstigung der Infektion Familienmitglieder, Freunde und Kameraden für immer zu Verlieren. Wir als Fusternberger Schützen sind uns unserer Gesellschaftlichen und moralischen Verpflichtung bewusst“, teilte der Vereinsvorstand seinen Mitgliedern intern mit.

Die "Fusternberger Schluckimpfung"

Aber die Fusternberger wären nicht die Fusternberger, wenn sie sich etwas für ihre Vereinsmitglieder ausgedacht hätten.

Präsident des Fusternberger Schützenverein André Nitsche hatte die Idee, sich bei allen Mitgliederndes Vereines mit eine kleine Aufmerksamkeit in Form einer „Schluckimpfung“ zu bedanken.

Vereinszeitschrift "Schützeninfo“

Dabei holte er sich den amtierenden Fusternberger König Mike Hötten mit ins Boot. Dieser war von der Idee so begeistert, dass er die Rund 600 „Fusternberger Schluckimpfung“-Fläschchen sponserte. Die Hauptmänner des Vereines, Thomas Struttmann und Arndt Bongers, kümmern sich jetzt gemeinsam mit ihren Vorständen, um die Verteilung der Fläschchen, die zusammen dann mit der neuen Ausgabe der Vereinszeitschrift „Schützeninfo“ in den nächsten Tagen in den Briefkästen der Mitglieder liegt.

Gemeinschaftsprojekt "Kollage"

Mit dieser Aktion sollen sich die Schützen mit ihren Lieben gegen schlechte Laune, auf Grund des Ausfalls des diesjährigen Schützenfestes, „impfen“ und sich dabei fotografieren lassen. So soll eine Kollage aus Bildern entstehen, für die am Ende des Jahres erscheinende Vereinszeitschrift, als eine Art „Zeitzeugnis“, dieses (hoffentlich) einmaligen Ereignisses. Und so ist es mal wieder ein echtes Gemeinschaftsprojekt, welches die Fusternberger auf die Beine gestellt haben.

„Jacke aus, Fahne raus!“

Mit dieser Aktion bittet der Verein seine Mitglieder, getreu dem Motto „Jacke aus, Fahne raus!“, die Vereinsfahne über den Zeitraum des eigentlichen Schützenfestes vom 4. bis zum 7. Juni 2020 auf der Gemarkung Fusternberg bzw. im gesamten Stadtgebiet, die Vereinsfahnen wehen zu lassen.

Dadurch möchte der Verein signalisieren, dass auf privaten Feierlichkeiten, wie Fahnenaufstellen etc. die (Schützen-)Uniform nicht getragen werden soll. Die Weseler Schützenfamilie hält in der schwierigen Zeit eng zusammen, daher bleibt dieses Jahr die Uniform im Schrank, aber die Fahne weht als Zeichen unserer Solidarität.

Kranzniederlegung am Ehrenmal

Auch wenn kein Schützenfest dieses Jahr stattfindet, wird der Geschäftsvorstand des Schützenvereins Fusternberg seinen Toten in einer würdevollen Feierstunde, unter Einhaltung der Hygienevorschriften mit einer Kranzniederlegung am Fusternberger Ehrenmal gedenken.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Auch der Vereinswirt vom Vereinsheim „Zum Fusternberger“ nutzt den „Lockdown“ zur ausgiebigen Renovierung. Beide, Verein und Vereinswirt, sehnen sich nach der Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen und hoffen, dass die schwierige Zeit bald ein Ende hat und die Vorfreudeauf das kommende Schützenfest 2021 umso größer wird