Feldmarker Schützenfest anno 1933
Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 war die Stunde der Weseler Nationalsozialistengekommen, die Macht in der Stadt zu übernehmen.
Die Machtübernahme berührte die die Schützen zunächst noch nicht, dennoch bahnten sich böse Einschnitte und tief greifende Veränderungen an.
Es gab kein allgemeines Verbot von Schützenvereinen, waren die
Nationalsozialisten doch viel zu sehr daran interessiert, die Vereine durch
Heranführung an den Wehrsport für ihre Ziele zu gewinnen.
Zwar war die wirtschaftliche Krise 1933 schon im Abklingen begriffen und die Arbeitslosenzahlen sanken. Dennoch; die schöne Harmonie schwand, denn
die „NSDAP“ wollte die Gleichschaltung – Vereine sollten nationalsozialistisch sein. Folge war, dass die Vereine dem „Nationalsozialistischen Reichsbund für
Leibesübungen“ (NSRL) angeschlossen und untergeordnet wurde.
Die Feldmarker Schützen jedoch waren vaterlandsliebend und ließen sich vorerst von ihren Traditionen nicht abbringen.
Also wurde im Juni 1933 traditionell ein Schützenfest nach alter Manier gefeiert.
Auf dem vereinseigenen Schützenplatz direkt am „Tannenhäuschen“ erfolgte auf dem Schießstand das Preisschießen sowie das Ringen um die Königswürde.
Glücklicher Schütze war damals Heinrich Jeurissen. Er tat den besten Schuss
und wurde zum König gekürt. Als Mitregentin wählte er Frau Anna Beeking.
Gefeiert wurde im Saal der Gaststätte Karl Bauer an der Hamminkelner Landstraße.
Trotz der sich einmischenden NSDAP wurde ein fröhliches und harmonisches
Schützenfest gefeiert und die Schützen sowie ihre Familien konnten das Grau
des Alltags ein wenig vergessen. Ganz besonders gefreut darüber hat sich der
amtierende Vereinsführer (heute ist das der Präsident) Heinrich Neu.
Das das Schützenfest 2013 trotz der Finanzkrise und Lebensmittelskandale
ebenso harmonisch und voll Fröhlichkeit abläuft, wünschen sich die Schützen
in der Feldmark sehr.
Autor:Klaus Knipping aus Wesel |
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