Die Taschenbörsianerinnen

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Vor langer Zeit einmal verbrachten das Stilvolle und das Praktische eine gemeinsame Nacht… herausgekommen ist dabei die Damenhandtasche! Und davon gab es auf der Weseler Taschenbörse am Samstag Exemplare in Hülle und Fülle, in allen Größen, Farben und Mustern. Ein Highlight mit Trageriemen, das Frauen en masse aus Rheinland und Ruhrgebiet in die Niederrheinhalle lockte (Schlangenbildung vor dem Einlass inklusive).

Wie an der Börse im Wortsinn…

Die Damen gingen wühlend — und teils verschworen einander zu nickend — auf die Suche nach schicken Gewinnen für die Garderobe; kalkulierend, konzentriert selektierend, inspizierten sie die Objekte der Begierde.
Alle Aufmerksamkeit und taktile Analysewerkzeuge wurden zur Qualitätsprüfungskommission zusammengeschaltet. Und um die regen Geister nicht einer eventuellen Unterzuckerung preiszugeben, wurden Tabletts mit Naschkram herumgereicht, während Partymusik die Laune zusätzlich befeuerte. Neugierig hingebungsvoll pilgerten sie von Tisch zu Tisch auf der Suche nach Erleuchtung für die Augen. (Wer sagt, ich übertreibe, war nicht dort…) Und weil Alles für einen guten Zweck war (nein, nicht nur der Optik zuliebe, sondern auch dem Altruismus), griffen die Kundinnen noch ein Stück lieber zu. Und ließen wohltätiger Weise ab und zu bei der Bezahlung auch Fünfe gerade sein.

Allein die Auktion am Mittag brachte 2385€ ein. Dabei waren nicht nur besondere und ausgewählte Handtaschen zu erstehen, sondern auch eine thematisch passende Skulptur der Weseler Künstlerin Regine Kielmann: der figurgewordene, feminine Freudensprung mit Handtaschen als Triebfeder erzielte 140€.
Das ledergewordene Sahneschnittchen der Auktion ergatterte übrigens Ute Lensing aus Velen: eine Handtasche von Louis Vuitton für 370€.
Im Verlauf der Handtaschenbörse kamen gute 20.000€ zusammen, die zu gleichen Teilen an die Drogenberatung Wesel und das Frauenhaus Dinslaken gehen.

Der Inner Wheel Club Wesel-Dinslaken-Walsum verband — oder um im Bild zu bleiben: vernähte — durch dieses Event ein Feelgood-Thema mit gesellschaftlichem Engagement, was wiederum eine Mustervorlage des Schönen und Nützlichen darstellt.

Die Handtaschenbörse war also nicht nur ein Ort, bei dem etwas erstanden wurde, was um den Arm getragen wird; sondern auch etwas entstanden ist, was Menschen hilft, ihr Schicksal leichter zu ertragen.

Die Damen vom Inner Wheel Club und die Kundinnen dürfen sich ruhig für diese Geste der Hilfsbereitschaft auf ihre (nun behangenen) Schultern klopfen.

Autor:

Timothy Kampmann aus Wesel

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