Aktiv für Mensch und Natur im Kreis Wesel

35 Jahre NABU Kreisgruppe Wesel
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Vor 35 Jahren fing es an. Genauer am 21. April 1977, als einige Naturfreunde um Kurt Zentzis, Dr. Hermann Klingler und Karl-Heinz Gaßling in Moers beschlossen, einen Verein zum Schutz heimischer Vögel zu gründen. Dies war die eigentliche Geburtsstunde des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) im Kreis Wesel. Schon damals ging es den Gründern nicht nur um unsere gefiederten Freunde, sondern um den Erhalt von natürlichen Lebensräumen. Seit 1988 heißt der Gesamtverband denn auch unter maßgeblichem Einfluss Aktiver aus dem Kreis Wesel Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Von Anfang an standen der Schutz und die systematische Pflege der vernachlässigten Kopfbäume am Niederrhein auf der Tagesordnung. Damals waren die Kopfweiden bedroht und vielen im Wege - heute will diese knorrigen Gestalten niemand mehr missen. Doch nicht nur der tatkräftige Einsatz in der Natur lag den Aktiven am Herzen - die politische Einmischung wurde immer wichtiger. So ist der Verzicht auf die Ansiedlung von Schwerindustrie im Orsoyer Rheinbogen maßgeblich auch auf den Einfluss des damaligen DBV zurück zu führen.
Ziel des NABU ist und bleibt ein flächendeckender Naturschutz, also naturschonende Land- und Forstwirtschaft, schonender Umgang mit der Natur beim Städte- und Straßenbau sowie bei gewerblicher Nutzung. Naturschutz darf nicht auf Naturschutzgebiete beschränkt werden.

Der NABU lebt wie andere Verbände auch vom Engagement Vieler und dies im Rahmen jeweils eigener Interessen. So mancher kümmert sich daher um den Amphibienschutz, andere zimmern Nistkästen, hängen sie auf und betreuen diese und schaffen so Lebensraum für Singvögel oder sichern die Bestände des Steinkauzes oder der Schleiereule. Viele Naturfreunde sind bemüht, neben Kopfbäumen auch Feldhecken und Streuobstwiesen zu erhalten – nicht nur Landschaftspflege, sondern auch gelebter Artenschutz für die Vielfalt der Natur. Wieder andere sind bemüht, in Stellungnahmen zu Planungen und in Gremien wie dem Landschaftsbeirat möglichst viel für Mensch und Umwelt heraus zu holen. Es ging dem NABU nie darum, allen Ansprüchen mit einem ideologischen „Nein“ zu begegnen. Bei vielen Eingriffen muss differenziert abgewogen und Lösungen gesucht werden, um von zwei Übeln das Kleinere zu wählen und die schädlichen Auswirkungen möglichst zu minimieren. Mitunter stoßen Vorhaben jedoch auf konsequente Gegenwehr.
Die Liebe zur Natur ist nicht Allgemeingut, sie will geweckt werden! Dieser Aufgabe stellen sich der NABU und seine selbständige Jugendorganisation (NAJU) - selbst nur wenige Jahre jünger als der Mutterverband – in vielfältiger Weise. Infostände, Vortragsveranstaltungen, Exkursionen, feste Kinder- und Jugendgruppen oder Aktionen wie Naturdetektive und die Bildungswerkstatt für Kindergärten und Grundschulen gehören hier zum Programm.

Auch mit 35 Jahren ist der NABU im Kreis Wesel mit seinen über 6.000 Mitgliedern zwar weiterhin „Zuständig für Naturschutz“, sagt aber auch klar: „Naturschutz geht alle an!“

Autor:

Uwe Heinrich aus Wesel

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