Wir geben Kindern eine Lobby!
40 Jahre Kinderschutzbund in Wesel

v.l. Horst Groß, Heinz Hilgers, Birgit Nuyken, Karin Boßmann, Renate Wirth, Gerd Boßmann und Helmut Kettner.
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  • v.l. Horst Groß, Heinz Hilgers, Birgit Nuyken, Karin Boßmann, Renate Wirth, Gerd Boßmann und Helmut Kettner.
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Vor 40 Jahren war es den Gründerinnen Johanna Grunden und Gerlind Merten aus Hamminkeln ein sehr großes Anliegen Kindern eine Lobby zu geben, sie zu hören und ernst zu nehmen. Sie gründeten den Ortsverband Wesel. 1985 wurde es Zeit die Öffentlichkeit auf die Arbeit des Kinderschutzbundes verstärkt aufmerksam zu machen, denn ob man es glaubt oder nicht. Selbst das Bemalen des Bürgersteigs mit Straßenkreide oder lautes Spielen auf dem Spielplatz war ein großes Problem.

Heute gibt es andere Bereiche, wo verstärkt dran gearbeitet werden muss. Die Bedeutsamkeit des Kinderschutzbundes wird immer hoch bleiben. „Die Arbeit wird nicht weniger, aber anders, gerade im Hinblick auf die sozialen Medien. Heute ist zum Beispiel jeder in der Lage unbemerkt Fotos zu machen“, sagt Renate Wirth, Leiterin des Fachbereichs Familienorientierte Hilfen. Es gibt immer wieder neue Fortbildungen für Erzieher*innen und Lehrer*innen. „Gerade im Hinblick auf die aktuellen Geschehnisse von Kindesmissbrauch und Manipulation im Internet (Der Fall MOMO) ist es ein Appell an das komplette Umfeld der Kinder sensibel für Verhaltensauffälligkeiten zu sein und auch die Zivilcourage zu haben diese zu melden“, sagt Vorstandsmitglied Horst Groß, ehemaliger Kriminalbeamter. Auch der Kinderschutzbund ist auf Mithilfe der Öffentlichkeit angewiesen, um zu handeln. „In Wesel gibt es keinerlei Auffälligkeiten, jedoch ist die Dunkelziffer enorm hoch“, fügt er hinzu.

Doch nicht nur in diesem Bereich ist der Kinderschutzbund tätig. Es gibt in den Räumlichkeiten am Großen Markt 7 jeweils dienstags eine Hausaufgabenhilfe, die sehr gut angenommen wird. Die Idee zu diesem Angebot entstand bereits 1986 und wird seitdem in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Wesel angeboten. Auch kooperiert der Kinderschutzbund mit der Kreispolizei oder der Awo. Insgesamt arbeiten am Großen Markt sechs Festangestellte, sieben geringfügig Verdienende und vier Ehrenamtler und alle sind mit Herzblut und Engagement dabei. Die Angebote reichen von Elternkursen, Lernbegleitung für Schüler*innen, Beratung und Hilfe für Eltern, betreuter Umgang in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und Erziehungsbeistandschaft.

„Kinder sind unsere Zukunft und wir müssen sie und ihre Familien dabei unterstützen, dass sie sorgenfrei aufwachsen können und ihr Potential unbeschwert entfalten können“, so Birgit Nuyken, stellvertretende Bürgermeisterin von Wesel. Und auch der Präsident des Deutschen Kinderschutzbund Bundesverbandes e.V. Heinz Hilgers ließ es sich nicht nehmen dem Ortsverband zu gratulieren. „Kinder brauchen besonderen Schutz und müssen gehört werden. Das zeigen uns gerade die aktuellen Geschehnisse. Wir müssen ihnen Gehör geben, sie ernst nehmen und ihnen mehr zutrauen“, sagt er.

v.l. Horst Groß, Heinz Hilgers, Birgit Nuyken, Karin Boßmann, Renate Wirth, Gerd Boßmann und Helmut Kettner.
v.l. Andreas Fateh, Geschäftsführer des paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Renate Wirth, Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes und Helmut Kettner bei der Übergabe der Jubiläumsurkunde.
Autor:

Ines Wenzel aus Wesel

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