Üble Nachrede

Ein Gärtner hatte über seinen Nachbarn schlecht geredet. Doch die Gerüchte waren bis zu seinem Nachbarn gedrungen, so dass dieser den Gärtner zur Rede stellte.

Der Gärtner versprach, das nie wieder zu tun, und nahm alles zurück, was er über seinen Nachbarn erzählt hatte. Der Nachbar meinte, ich habe keinen Grund, Ihnen nicht zu verzeihen. Jedoch verlange ich für Ihre böse Tat eine Sühne.

Ich bin gern zu allem bereit, sagte der Gärtner zerknirscht.

Der Nachbar holte aus seinem Schlafzimmer ein Kopfkissen und übergab es dem Gärtner mit den Worten: „Tragen Sie dieses Kissen in Ihr Haus, das hundert Meter von meinem entfernt steht. Schneiden Sie ein Loch in das Kissen und während Sie wieder zu mir zurückkommen, werfen Sie immer eine Feder nach rechts und links. Das ist der erste Teil der Sühne.

Genau so tat es dann der Gärtner.

Als er wieder vor seinem Nachbarn stand, übergab er ihm die leere Kissenhülle und fragte nach dem zweiten Teil seiner Buße. Gehen Sie jetzt den Weg zu ihrem Haus zurück und sammeln alle Federn wieder in die leere Kissenhülle ein.

Der Gärtner erschrak, denn er hatte die Federn wahllos ausgestreut und der Wind hatte sie in alle Himmels-richtungen getragen. Wie sollte er sie nur wieder alle einfangen?

Der Nachbar war sehr ernst, als er sagte: „Das wollte ich hören. Genau so ist es mit der üblen Nachrede und den Verleumdungen. Einmal ausgestreut, laufen sie durch alle Winde, niemand weiß wohin. Man kann sie nie mehr zurücknehmen“.

Autor nicht bekannt

Autor:

Friedel Görtzen aus Wesel

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