Sternsinger in Wesel
200 Kinder sammelten als Heilige drei Könige für den guten Zweck. Es ist die größte solidarische Sammelaktion weltweit, wenn Kinder Jahr für Jahr für andere Kinder als die heiligen drei Könige von Tür zu Tür gehen, Geld sammeln und den Segen "C+M+B" verteilen.
Über 200 Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren zogen mit Umhang, Krone und Stern durch die Weseler Stadtteile und wurden von über 90 ehrenamtlichen Helfern unterstützt.
"Seit einigen Jahren gibt es auch ein jährlich wechselndes Leitmotiv," berichtet der Pastoralreferent der Katholische Pfarrei St. Nikolaus, Raphael Günther. "Auch in der heutigen Zeit ist Kinderarbeit immer noch ein Thema, deswegen ist das Motto 'Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien und weltweit!'."
Damit die Kinder auch wissen worum es geht und wofür sie sammeln, gibt es ein Vortreffen. Dabei wird ein Infofilm mit Willi Weitzel, bekannt aus 'Willi wills wissen', gezeigt, der das Thema erklärt und erläutert. Außerdem werden die Texte und Sprüche geübt, das Lied 'Stern über Bethlehem' eingesungen und die Kostüme anprobiert. Das alles dauert ungefähr eine bis anderthalb Stunden. Und dann hieß es vom 3. bis 7. Januar "Die Sternsinger kommen". Zu dritt oder auch zu viert gehen pro Stadtteil zwischen 20 bis 50 Kinder von Haus zu Haus.
Tessa war mit drei weiteren Sternsingerinnen in einer Vierergruppe unterwegs. Sie selber ist bereits zum dritten Mal als einer der Waisen aus dem Morgenland mit dabei. "Rosa hatte mich vor drei Jahren gefragt, ob ich nicht Lust hätte mitzukommen und etwas Gutes zu tun," berichtet sie stolz, "und mir macht es jedes Jahr auf neue Spaß den Segen zu verteilen, das Sternsingerlied zu singen und Geld für den guten Zweck einzusammeln."
Mia schlüpft schon zum fünften Mal in das königliche Gewand und weiß genau wann die Weseler spendabler sind. "Morgens sind die meisten arbeiten und wir treffen keinen an," erklärt Mia, "oder sie sind in Eile. Aber ab dem späten Nachmittag werden wir gerne angehört und man freut sich über unseren Besuch und den Segen '20+C+M+B+18'."
"In den vergangenen Jahren kamen schon beachtliche Summen zusammen," erinnert sich Raphael Günther, "so hatten wir im Schnitt fast immer 40.000 Euro für den guten Zweck sammeln können." Geld was auch ankommt und dringend benötigt wird.
Da das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion ist, wird diese getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Jährlich können mit den Mitteln aus der Aktion rund 2.000 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt werden.
Autor:Markus Decker aus Xanten |
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