Seltsame Wege

Vor ca. 3 Wochen mußte ich ins Krankenhaus, ein kleiner Eingriff, eine Übernachtung und dann durfte ich wieder nach Hause.
Natürlich bekam ich über den einen Tag Besuch meiner lieben Verwandtschaft. Meine Schwester brachte mir ein kleines Blümlein in einer kleinen weißen Vase mit. Sieht doch immer hübsch aus, mit etwas Blühendem auf dem Tisch.

In meiner Müdigkeit, den Nachwirkungen der Narkose, bekam ich nicht mit, dass die Vase nicht aus dem Krankenhausschrank war, sondern meiner Schwester gehörte. Somit ließ ich Blume samt Vase bei meiner Entlassung auf dem Tisch liegen. Denn man sagt ja, man soll keine Krankenhausblumen mit nach Hause nehmen.

Nach 1 1/2 Wochen der nächste Krankenhausaufenthalt. Diesmal ein etwas größerer Eingriff mit einer Woche Aufenthalt.
Die Besuche waren anstrengend und gleichzeitig Balsam für die Seele.

Am 2. Tag nach meiner OP, meine Schwester war wieder zu Besuch, klopfte es an die Tür und eine Frau betrat mein Zimmer. Ich wußte die Dame nicht zuzuordnen und dachte schon, sie hätte sich in der Tür geirrt, als sie sagte, sie käme von der Martini-Gemeinde und ich ständ mit auf ihrer Liste. Als Zeichen, dass man an mich denkt bekäm ich eine Blume. Und die Dame erwähnte, sie habe auch schon eine Vase mitgebracht.

Diese Geste gefiel mir sehr, es war liebevoll. Gleichzeitig gingen meine, und die Blicke meiner Schwester Richtung Blume. Stand sie doch in der Vase, die ich 2 Wochen zuvor im Krankenhaus stehenließ.

Welche Fügung, dass sie ausgerechnet wieder in meinem Zimmer landete und nicht in einem, der anderen vielen Patienten.

Diesmal vergesse ich sie nicht mit nach Hause zu nehmen, denn das war doch wohl mehr als Zufall.