Nachbarschaftsgespräche und andere Wünsche - Dorothée Brauners Ausblick auf 2018
Sonntag früh morgens, es ist noch dunkel, die Wohnung still.
Ich schaue aus dem Fenster, draußen ist es ruhig, nur selten fährt ein Auto vorbei.
Der Kiosk an der Straße ist noch geschlossen. Ich nehme jetzt erst wahr, dass ein kleiner Weihnachtsbaum das Häuschen mit seinen Lichtern verschönert und irgendwie auch ein wenig beschützt. Der Tannenbaum lässt mich den Kiosk und die, die darin arbeiten, wieder mit neuen Augen sehen.
Es ist das erste Mal in all den Jahren, dass dort, neben der Eingangstür, ein strahlender Weihnachtsbaum steht. Es ist kein grell aussehender, künstlicher Baum mit blinkenden Lichtern, wie man ihn an einem Kiosk als „Hingucker“ erwarten würde. Es ist ein traditioneller, echter Weihnachtsbaum, der mit seinen vielen kleinen Lichterkerzen ein Zeichen setzt.
Es ist Adventszeit, eine schöne Zeit, eine Zeit der Vorfreude auf die Weihnachtstage und Silvester. Häufig ist diese Zeit besonders hektisch, aber manchmal sind es nur „Augenblicke“, die uns doch innehalten und nachdenken lassen.
Mit dem Kioskbetreiber unterhalte ich mich einfach nur so. Er hat früher den Schnellimbiss nebenan betrieben. Manchmal, wenn ich nach Hause kam, mussten es einfach diese „Pommes mit Mayo“ sein. Wenn nicht zu viel zu tun war, unterhielten wir uns. Plötzlich wechselte er seinen Arbeitsplatz und übernahm den Kiosk. Wie ich erfuhr, wollten er und seine Frau rechtzeitig den Stress des großen Imbissbetriebes beenden. Lieber etwas weniger Geld, aber dafür eine bessere Möglichkeit neben dem Beruf auch ein gemeinsames Privatleben zu haben.
Ob Imbissbetrieb oder Kiosk – die Handschrift der Betreiberfamilie ist unverkennbar: liebevolle, gemütliche Ausgestaltung des „Büdchens“, dabei bestens durchorganisiert.
Werbezeichen setzen, aber auch Brauchtum und Nachbarschaft leben.
Ich freue mich schon auf das nächste Nachbarschaftsgespräch, denn der nächste Einkauf ist gewiss. Manchmal ist der Kiosk mit seinem Angebot „die Rettung“. – Unser Kiosk ist immer für uns da, aber manchmal eben auch nicht und das ist gut so!
Ich wünsche mir für 2018 ein weiterhin entspanntes „gut nachbarschaftliches“ Miteinander der Weseler Schulen zusammen mit unserem Schulträger. In Anbetracht der klaren Tendenz zu G9 kommt eine an dieser Stelle entspannte Schullandschaft auf Kinder und Eltern zu.
Dorothée Brauner
AVG-Schulleiterin
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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