Maden inklusive: Andere Länder, andere Sitten
Maden schmecken ihr absolut nicht! Überhaupt ist alles anders dort: Die 16-jährige Victoria Kronemeyer weilt seit über einem halben Jahr im Südosten Thailands. Und erlebt dort eine völlig andere Kultur.
Unmittelbar zum Ende des vergangenen Schuljahrs am KDG trat sie die Reise an. Die Schülerin entschied sich nach der neunten Klasse (KDG), für einen Auslandsaufenthalt in Thailand. Sie hat in der Provinz Nakhon Si Thammarat (Südosten) Freunde gefunden und bereut ihre Entscheidung nicht. Im Interview mit der jungen, mutigen Weselerin erfahren Sie mehr über ihre Tätigkeiten und Gefühle am anderen Ende der Welt.
Redaktion: Wie lange bist Du schon in Thailand und wie lautet Dein Fazit bisher?
Victoria: „Ich bin seit etwa 6 Monaten hier und ich liebe dieses Land und bin froh, hier zu sein, auch wenn es oft schwierig ist, mit der anderen Kultur umzugehen!“
Redaktion: Was genau machst Du dort eigentlich?
Victoria: „Ich lebe hier für etwas mehr als 10 Monate in einer Gastfamilie von AFS und gehe auch zur Schule. Das Ziel ist es, die Thaikultur kennenzulernen, die Srache (Thai) zu lernen und auch ein bisschen was aus Deutschland herzubringen. In der Schule lerne die meiste Zeit kulturelle Fächer zum Beispiel Thaitanz, Grajood (eine Art Schilflechten), Takraw (ein Ballsport aus Südostasien), Obstschnitzen und Thaimusik “
Redaktion: Beschreib doch bitte mal die krassesten kulturellen Unterschiede zu Deutschland!
Victoria: „Es ist einfach ALLES anders hier aber am irritierendsten ist wohl, wie wichtig Respekt vor „höheren“ und älteren Personen ist und wie wichtig Uniformen und Morgenapelle sind - Andererseits alles sehr „sabai sabai“ gesehen wird und man sich möglichst keine Sorgen um nichts macht. Letztes Wochenende war zum Beispiel Hochwasser: Kein Grund sich aufzuregen! Man kann darin gut sein Motorcycle waschen oder einfach schwimmen gehen! “
Redaktion: Kommst Du mit dem Essen klar?
Victoria: „Das Essen ist super lecker! Am Anfang konnte ich kaum etwas davon essen, weil es extrem scharf ist aber sobald man sich daran gewöhnt hat, ist es ein Traum! Und auch dreimal am Tag Reis zu Essen ist kein Problem mehr für mich aber was mir absolut nicht geschmeckt hat: Maden! “
Redaktion: Wie gehst Du mit Heimweh um?
Victoria: „Am Anfang habe ich oft in mein Tagebuch geschrieben oder war auf facebook, wenn ich Heimweh hatte aber mittlerweile bin ich eigentlich nicht mehr traurig, falls ich an Deutschland denke. Skype ist allerdings immer noch wichtig, um mit meinen Eltern oder Freunden zu reden! “
Redaktion: Ist zwischendurch ein Besuch Zuhause geplant?
Victoria: „Ich gehe zwar zwischendurch nicht nach Hause aber ungefähr einen Monat vor Abreise wollen meine Eltern mich vielleicht besuchen kommen und ein bisschen von dem sehen, was ich so erlebt habe dieses Jahr.“
Redaktion: Ist dort schon mal etwas vorgefallen, das Dir überhaupt nicht gefiel?
Victoria: „Klar! Wenn man schon die Bustickets für die Fahrt nach Bangkok gebucht hat und seit Wochen von diesem Tag redet und dann kriegt man einen Tag vorher einen Anruf „Ich gehe übrigens einen Tag später und fahre auch nicht mit dem Bus, sondern fliege!“, ist das einfach nervig aber man muss sich hier daran gewöhnen. “
Redaktion: Wie holst Du die fehlende Zeit in der Schule wieder rein?
Victoria: „Vermutlich werde ich die 10. Klasse in Deutschland nochmal wiederholen, weil ich hier 1 Jahr lang in keinem Fach Unterricht hatte, das mich in einer deutschen Schule weiterbringen würde.“
Redaktion: Was vermisst Du am meisten dort drüben?
Victoria: „Eltern und Freunde natürlich und dann vor allem die Freiheit, als Jugendlicher nicht wie ein kleines Kind behandelt zu werden und auch mal alleine mit Freunden ohne große Planung und Diskussion etc. wegzufahren.“
Zur Person:
Victoria Kronemeyer
- geboren am 17. Januar
- lernt am KDG
- wohnt in Wesel
- mag Musik und Thailan
Info:
Im Rahmen der Serie „MyLife“ berichten der Weseler und der Lokal-Kompass
über Hobbys und außergewöhnliche Tätigkeiten junger Menschen im Verbreitungsgebiet. Die Serie erzählt überwiegend in Interview-Form über Dinge, die für diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen von Bedeutung sind, das kann schlicht und einfach ihr Hobby sein, aber auch bewegende Dinge wie Auftritte in der Öffentlichkeit oder ein mehrmonatiger Auslandsaufenthalt. Sie kennen Jugendliche, die in unsere neuje Serie „MyLife“ passen? Melden Sie sich in der Redaktion des Weseler (Telefon 0281/339050). Wir kümmern uns drum!
Autor:Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel |
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