Knallharte Kritik - Ein Rückblick auf meine Praktikumszeit beim Weseler
2 Wochen lang habe ich jetzt mein Schulpraktikum beim Weseler absolviert, und ich muss sagen, es war überraschender Weise eine wirklich sehr schöne Zeit. Überraschend, weil man mit der Vorstellung des stereotypischen "Kaffee kochen und kopieren"-Praktikums anfangs an die Sache rangeht.
Wenn einem dann noch Freunde, die letztes Jahr ihre Schulpraktika durchlaufen haben, sagen, wie schrecklich das doch bei ihnen war, kriegt man so seine Bedenken. Die Situation, erstmal 10 Minuten draußen vor der Klingel zu stehen und sich gedanklich recht zulegen, ob man jetzt als Begrüßung "Hallo, ich bin die neue Praktikantin!" oder "Guten Morgen, ich bin die neue Schulpraktikantin!" sagt, weil es da ja so einen drastischen Unterschied gibt, macht es nicht gerade besser. Aber nachdem die weiteren 5 Panikattacken überwindet sind und man sich selber auch gut genug eingeredet hat, dass die anderen sich bestimmt nur halb so viele Gedanken darüber machen, dass man vorhin "sodass" statt "so dass" geschrieben hat, geht's eigentlich.
Nach 2 bis 3 Tagen konnte ich sogar klingeln, ohne mir vorher eine Begrüßung zu überlegen. Nach einer Woche hatte ich mir endlich das Passwort für den Lokalkompass gemerkt, und jetzt, nach 2 Wochen, bin ich sogar wirklich traurig darüber, dass es schon zu Ende ist. Meine letzte Aufgabe ist es nun, noch einmal ganz ehrlich zu beschreiben, was mir gut, und was mir weniger gut gefallen hat. Na schön, könnt ihr haben.
Ein sehr positiver Part der letzten 14 Tage waren die unterschiedlichsten Aufgaben, die mir gestellt wurden. Der Bilderbuch-Pressetermin über den Hanse Citylauf, die Passantenumfrage, die deutlich besser lief als erwartet und das Schreiben der ganz persönlichen, satirischen Kolumnen, die hier und da auch von wildfremden Leuten aus dem Internet kritisiert wurden. Die Satire hat also ihren Zweck erfüllt, sie ist Leuten ganz schön auf den Schlips getreten.
Meine aber mit Abstand schönste Aufgabe war das Erstellen einer Bilderseite, die Wesel aus einer ganz anderen Perspektive zeigen sollte. Mir wurde gerade mal etwa 10 Minuten nach meiner morgendlichen Ankunft eine Kamera in die Hand gedrückt, mit der Aufgabe, die Strecke vom Bahnhof runter zum Rhein nach außergewöhnlichem, schäuslig-schönem Bildmaterial abzuklappern. Die Liebeserklärung an Bettina Scholten (Melde dich, falls du das liest!) und Wesels reizende Bauwerke mit großzügiger Terassenpflege waren wahrlich ein Augenschmaus.
Allgemein war das Aufbereiten von Artikeln, die später in den Print gehen würden, eine sehr gute Erfahrung, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Ich glaube, es passiert wirklich nicht häufig, dass die Arbeit einer Schulpraktikantin so sehr in das Endprodukt des Tätigkeitsbereiches einfließt. Ich habe dadurch ausführlich gelernt, auf welche Formalia man bei dem Bearbeiten von Manuskripten und selbstgeschriebenen Artikeln achten sollte und wie man mit den beim Weseler genutzten Programmen umzugehen hat. Generell wurde mir viel auf den Weg gegeben, das mir höchstwahrscheinlich im späteren Berufsleben einiges nutzen wird.
Auch über die Arbeits- und Pausenzeiten und die Mitarbeiter habe ich absolut nichts auszusetzen. Da es aber nun mal meine Aufgabe war, sowohl positive als auch negative Aspekte zu nennen, hier meine Kritik: Es gab im Büro keine Kaffeemaschine, das fand ich persönlich schon ein bisschen enttäuschend. Aber ich denke, alles in allem kann ich darüber gerade noch so hinwegsehen.
Zum krönenden Abschluss meiner Praktikumszeit und dieses Artikels möchte ich mich herzlichst bei allen bedanken, mit denen ich diese zwei Wochen verbringen durfte. Vielleicht komm ich ja nochmal für etwas länger wieder.
Autor:Mia Steffens aus Hamminkeln |
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