Klassentreffen nach 57 1/2 Jahren

Vor 57 1/2 Jahren wurden sie aus der Schule entlassen. Kein typisches Zeitintervall für ein Treffen, aber im Sommer wurde ihre Schule Am Buttendick 100 Jahre alt und der Anlass für ein Klassentreffen war gegeben. Norbert Arntz konnte mit seinem Organisationstalent 14 von ursprünglich 28 Schülern mobilisieren, die weiteste Anreise hatten Ute und Waltraud aus Wadern im Saarland. Die Klassenlehrerin der ersten drei Klassen, Frau Jacobs, war auch dabei.
Während Friedhelm glauben machen wollte, dass „wir immer brav waren“, plauderten andere doch aus dem Nähkästchen. Hildegard erinnerte sich, mit den andern Mädchen über Sex geredet zu haben, und Beichten war angesagt. Sie vereinbarten, mit welchem Satz diese Sünde zu beichten sei. In der Beichte dann wurde nach der fünften Beichtenden vom Pfarrer die Beichte entnervt beendet. In der Adventszeit hing immer ein Tannenkranz im Klassenraum an der Decke, kurz vor Weihnachten nadelte er stark. Ute erinnerte sich, dass dann die Mädels Papier- und Gummiknödelchen formten und die Jungens mussten den Kranz beschießen, wenn ein Lehrer darunter stand. Die rieselnden Tannen waren immer eine Gaudi. Während des Frühgottesdienstes pfriemelte Norbert in Rektor Mertens` Zigarre Pferdehaare. Auf dem Weg von der Kirche zur Schule rauchte der Rektor wieder und „an dem Tag hatten wir ab 9.30 Uhr frei" erinnerte sich Norbert. Bei so vielen Erinnerungen war es kein Wunder, dass die Ehemaligen bis fast zwei Uhr feierten. Sie beschlossen außerdem, dass sie sich ab jetzt alle zweieinhalb Jahre treffen wollen.

Autor:

Jutta Kiefer aus Wesel

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