Kevins Reise (Teil 4)

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Unter Wasser

Kevin war es von dem Aufprall noch ein wenig schwindelig. Benommen rieb er sich die Augen und schaute aus dem Fenster.

"Oh, schöööööön Fische!", rief Kevin begeistert.

Aber da fiel sein Blick wieder auf die Tankanzeige.
„Irgendwie muss ich an Treibstoff kommen!“ dachte er. „Denn ohne Treibstoff kann ich die Düsen nicht aktivieren um an Land zu kommen. Da erinnerte er sich daran, dass Öl ja unter anderem auch aus dem Meer gewonnen wird und aus Öl macht man Treibstoff.
Sein Blick fiel auf den Raumanzug, der neben der Ausstiegsluke am Nagel hing. Kevin dachte angestrengt nach.
'Also im Weltraum gibt’s ja keine Luft und unter Wasser kann man auch nicht atmen. Wie wäre es, wenn ich einfach den Raumanzug anziehe und damit unter Wasser ein wenig spazieren schwimme um nach Treibstoff zu suchen? Das könnte funktionieren!'
Gesagt getan. Kevin schlüpfte in den Raumanzug und schwamm hinaus ins tiefe, blaue Meer.
Viele bunte Fische sah er da … Und sonderbare Pflanzen oder waren das auch Tiere?

Und plötzlich schwamm da ein riesig großer Fisch vor seiner Nase und fragte:
"Was willst du mit dem Dolche sprich?
Willst du angeln und braten mich?
Dann sei gewiss', ich schmecke nich'!"

„Aber ich will dich doch nicht angeln.“ versuchte Kevin den Fisch zu beruhigen. „Ich bin hier nur auf der Suche nach Treibstoff. Und was ich in der Hand halte ist nur mein Paddel.“
Der Fisch guckte Kevin mit großen Augen an.
„Es muss sich reimen was du sagst,
ansonsten kann ich's nicht versteh'n!
Ich hoffe das du nicht verzagst,
denn reimen find' ich wunderschön!“
'Ohje!' dachte Kevin und strengte sich ganz dolle an um einen Reim zustande zu bringen und schließlich sagte er:
„Lieber Fisch ich dich nicht fangen,
nein auch braten will ich dich nicht.
Du musst nicht um dein Leben bangen,
ich suche nur Treibstoff, dass ist meine Pflicht.“

Darauf lachte der Fisch und sprach:
„Das hast du aber schön gedichtet,
du kleine Wasserratte du.
So werd' ich heute nicht vernichtet,
und sing weiter schubidu.

Ich weiß nicht wo es Treibstoff gibt,
doch da drüber gar nicht weit,
sitzt un'sre Königin der Meere
zu einer Antwort dir bereit.“

Kevin grübelte und grübelte wieder und sagte dann:
„Ich danke dir ganz herzlich Fisch,
für deine Auskunft, die du gabst.
Doch bitte sage mir noch eben
wo der Thron der Königin lag.“

„Rechts hinter dem Korallenriffen
führt ein kurzer Weg entlang,
dann musst du nur noch links abbiegen
da findest du den Thron alsdann.“

„Ich danke dir du großer Fisch,
und lass dich niemals angeln nich'“ sprachs und schwamm wie der Wind in die vorgegebene Richtung und stand auch bald vor der Königin auf ihrem Thron.

„Hallo Kevin!“ sagte sie freundlich und lächelte ihn an. „Mein königlicher Bote hat mir bereits berichtet, dass du Treibstoff für deine Rakete brauchst um wieder nach Hause zu kommen.“
„Ja das stimmt.“ antwortete Kevin. „Kannst du mir helfen?“
„Aber natürlich.“ sagte die Königin. „Ich habe bereits jemanden losgeschickt um dir Treibstoff zu besorgen, komm setz dich doch solange wir warten hier her zu mir und lass uns ein wenig plaudern!“ Kevin tat wie die Königin ihm gesagt hatte und schaute ein wenig ehrfürchtig zu der schönen Königin auf.

„Und jetzt erzähl mir doch mal“ fing die Königin an „Warum ist so ein braver, kleiner Junge um diese Uhrzeit noch hier im Meer unterwegs?“
„Ach weißt du Königin.“ antwortete Kevin. „Das ist eine lange Geschichte, es fing damit an, dass meine Schwester so einen schönen, roten Stein gefunden hatte und ich auch so einen haben wollte. Mein Papa hat mir gesagt, er wäre vielleicht vom Himmel gefallen. Da habe ich mich in die Rakete von meinem Opa gesetzt und bin zum Mond geflogen. Aber der Mond wusste auch nicht, wo ich noch so einen Stein finde und hat mich weitergeschickt zum Mars. Aber der Mars konnte mir auch nicht weiter helfen und so bin ich zurück zur Erde geflogen. Und da ist mir dann der Sprit ausgegangen und ich bin hier ins Meer geplumpst und jetzt bin ich hier bei dir.“
„Oh oh!“ machte da die Königin ganz erstaunt. „So ein kleiner Junge und so eine weite Reise. Und das alles nur wegen einem roten Stein? Zeigst du ihn mir mal?“
Kevin holte den Stein aus seiner Hosentasche und zeigte ihn der Königin. Sie nahm ihn in die Hand und betrachtete ihn lange.
„Das ist aber mal wirklich ein schöner Stein.“ sagte sie. „Aber wo er herkommt, dass kann ich dir leider auch nicht sagen.“
„Hm!“ seufzte Kevin und guckte wieder traurig. „Ich werde wohl keinen zweiten wie diesen finden.“ da tat der Kevin der Königin aber leid und nahm ihn in die Arme. „Du musst doch darüber nicht traurig sein!“ sagte sie. „Denk doch nur mal, was du alles erlebt hast. Ist denn so ein Abenteuer nicht viel toller als so ein komischer roter Stein? Du kannst all deinen Freunden von deiner Reise zum Mond erzählen und zum Mars. Und im Meer bist du auch gelandet. Ich wette sowas hat deine große Schwester noch nie erlebt.“ Kevin guckte die Königin mit großen Augen an. „Da hast du eigentlich recht!“ sagte er. „Das war schon ein tolles Abenteuer!“ sprachs und schmunzelte verschmitzt vor sich hin.
„Ich danke dir liebe Königin!“ und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Nichts zu danken mein Kleiner!“

Prötter, prötter, prötter … machte es irgendwo in der Ferne und kam langsam näher.
„Ah da kommt schon der Treibstofflieferant.“ sagte die Königin. Und weiter ging es prötter, tucker, tucker, tucker, tuck … Und da hielt auch schon der Lieferwagen mit dem königlichen Truckerfahrer vor den beiden an.

Hinter der Scheibe lugte der Fahrer hervor und fragte Kevin:
„Bist du ein Reisender?“
„Ja!“ sagte Kevin. „Ich komme von einer langen, langen Reise und ich möchte jetzt nur noch nach Hause und in mein Bett!“
„Das trifft sich gut.“ sagte der Truckerfahrer. „Ich bin auch ein Reisender und auf dem Weg nach Hause, ich nehme dich mit. Deine Rakete können wir hinten auf meine Ladefläceh legen und dann geht’s heimwärts.“ lachte der Truckerfahrer. „Wir Reisenden müssen doch zusammen halten nicht wahr?!“ sprachs und lachte noch viel lauter.
Gesagt getan! Die Königin trommelte ein paar ihrer Untertanen-Fische zusammen und die halfen mit,die schwere Rakete auf den Lieferwagen zu hiefen. Als das vollbracht war, verabschieden die beiden 'Reisenden' sich von der Königin und machten sich auf den Heimweg.

Autor:

Imke Schüring aus Wesel

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