Isch heisst - ein Dreh im Gefühlskarussell

Wow, ich bin nicht wieder zu erkennen. Ein großes Lob an Maskenbildnerin Marcia Lercher
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  • Wow, ich bin nicht wieder zu erkennen. Ein großes Lob an Maskenbildnerin Marcia Lercher
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Die Komparserie ist mein Hobby – bei jedem Drehtag tauche ich in eine andere Welt ein – nehme eine Auszeit vom Alltag.
Zumeist belebt man als Komparse den Hintergrund einer Szene, damit alles authentisch wirkt und ab und an kommt man vorher in die Maske und wird ein wenig abgepudert.
Doch dieses Mal war alles anders:
Für den Kurzfilm „Isch heisst“ durfte ich eine Obdachlose spielen. Das Outfit bestand aus den ältesten, viel zu großen Kleidungsstücken, die ich im Kleiderschrank meines Mannes finden konnte. Der Maulwurfhügel im Garten sorgte dafür, dass alles schön schmutzig aussah.
Mitten im Zentrum von Köln kam ich in die Maske und wurde von Kopf bis Fuß geschminkt. Von den Haarspitzen bis zu den Adern meiner Hand wurde alles so hergerichtet, das es am Ende so aussah, als hätte ich tatsächlich jahrelang unter einer Brücke gelebt. Meine Augen sahen richtig krank aus. Ein großes Lob an die Maskenbildnerin Marcia Lercher.
Und genauso ging ich dann auf der Strasse zu meinem Auto um zum Filmset zu fahren. Es war heftig, wie anders die Menschen in den Strassen auf mich reagiert haben. Blickkontakt wurde vermieden und sogar die Straßenseite gewechselt und in meinem Bauch machte sich ein komisches Gefühl breit. Eine Frau, die neben meinem Auto die Einkäufe in den Kofferraum packte, wäre wohl am liebsten selbst hinein gekrochen und staunte nicht schlecht, als ich in mein Auto stieg und davon fuhr.
Am Set saß ich dann mitten in der Nacht unter einer Brücke in den überfluteten Rheinwiesen gemeinsam mit einem weiteren Komparsen (Rolf Günter Linden) am Lagerfeuer. Um uns herum leere Flaschen und anderer Müll und unser gesamter Hausstand, der Platz in einem alten Trolli hatte.
In dem Kurzfilm „Isch heisst“ geht es um die junge Dolmetscherin Marta, die nach einem Streit mit ihrem Vater auf der Polizeiwache bei einem Verhör für den polnischen Obdachlosen Mieczyslaw übersetzen soll. Sie tritt ihm sehr reserviert gegenüber und reagiert zunehmend ungehalten auf seine Aussagen. Später ist sie über ihr eigenes Verhalten entsetzt und macht sich zunehmend Gedanken, wie es dem Polen nun geht. Sie packt eine Tasche mit Lebensmitteln und macht sich gemeinsam mit ihrem Freund und Vater ihres ungeborenen Kindes auf die Suche nach ihm…
Der Kurzfilm wird im Bayrischen Rundfunk zu sehen sein. Doch vorab wird er bei verschiedenen Filmfestivals eingereicht.
Für mich war es ein besonderer Dreh und ich kann nun noch ein wenig mehr nachempfinden, wie man sich in solch einer Lebenssituation fühlt.

Danke für diese Erfahrung an ConkerTreeFilm & Summerhill Lights Films Berlin

Produzent Menno Döring
Regisseur Christoph Lacmanski
Drehbuch Anna Ewelina (bekannt aus Tatort,Um Himmels Willen,Soko 5113)
Kamera Lars Filthaut & Anna Baranowski
Schnitt Susanne Bohlmann
Marta Anna Ewelina
Mieczyslaw Christoph Leszczynski (bekannt aus Bella Block, Tatort, Küstenwache)
sowie Jochen Wigand, Rochus Weiser, Christoph Hilger, Markus Kloster

Autor:

Jutta Mühle aus Wesel

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