In Benin ist die Cholera ausgebrochen - Aktion pro Humanität bittet um Hilfe
Kevelaer-Kervenheim. „In Benin ist die Cholera ausgebrochen“, berichtet Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Vorsitzende der Aktion pro Humanität (APH). Die niederrheinische Hilfsorganisation leistet im westafrikanischen Benin seit über 15 Jahren medizinische Hilfe. „Es hat dort wochenlang geregnet. Durch die massiven Überflutungen ist jetzt Cholera ausgebrochen.“
Eine Schreckensnachricht in einem Land, das ohnehin schon zu den ärmsten Ländern der Erde zählt. Der 50. Projektbesuch von Elke Kleuren-Schryvers, der am 31. Oktober startet, steht nun auch im Zeichen der Cholera-Krisenhilfe. Mit nach Benin reisen der Unternehmer Heinz Seitz und Pastor Theo Kröll.
Botschafter bittet um Hilfe
Schon vor Wochen berichtete APH von den katastrophalen Überschwemmungen im Niger und in Burkina Faso. Jetzt kommt es auch in Benin zu ernsten Problemen.
„Die Lage ist sehr bedenklich“, weiß die Vorsitzende. So ernst, dass der beninische Botschafter, Isidore Bio, in der vergangenen Woche APH erstmals offiziell aus akutem Anlass um Hilfe bat.
„Action medeor aus Tönisvorst hat uns zeitgleich kontaktiert, da auch dort die Meldung eingegangen war. Wir haben dann sofort den Botschafter nach den Verteilungsstrukturen für die ankommende Hilfe befragt. Das ist ja immer die allerwichtigste Grundlage für die Effizienz der Hilfe“, so Elke Kleuren-Schryvers.
„Neben medeor stehen wir bereits mit einer Firma für Trinkwasser-Aufbereitung in Emmerich in Kontakt, um auch hier möglichst schnelle und direkte Hilfe für Benin zu organisieren.“ Auch diese Hilfe wird, ebenso wie die ersten Hilfsmaßnahmen von medeor, direkt über den Botschafter der Republik Benin abgewickelt.
Zusammenarbeit mit Caritas International
Ein Planungsstab im beninischen Innenministerium dirigiert die ankommende Hilfe in die Überflutungsgebiete. Vor Ort hat Caritas International die Koordinierung der Verteilung zusammen mit den regionalen und örtlichen Gremien übernommen. So berichtete der Botschafter, der zum Zeitpunkt seines Schreibens nur von den vielen überfluteten Regionen im Land schrieb.
APH-Projektleiter in Benin, Oliver Bayer, wird jetzt allerdings, mit Ausbruch der Cholera, den direkten Kontakt mit Caritas International suchen. Er wird erfragen, wie die Aktion pro Humanität nicht nur vermittelnd bei der Bereitstellung von Hilfen tätig sein kann, sondern auch selbst vor Ort konkrete Hilfe leisten kann, wenn dies erwünscht und notwendig ist.
Dass die Hilfe erwünscht und notwendig sein wird, davon geht APH allerdings aus, denn die Anzahl der Cholera-Kranken steigt aktuell. Allein in der Hauptstadt Cotonou wird von mehr als 800 an Cholera erkrankten Menschen berichtet. Dutzende Menschen sind bereits an der Infektionskrankheit gestorben.
Viele Todesopfer in kurzer Zeit
„Cholera-Ausbrüche stellen eine gefährliche Komplikation bei Naturkatastrophen in Überschwemmungsgebieten dar“, erläutert Elke Kleuren-Schryvers. „Die Infektion kann sich unter schlechtesten hygienischen Bedingungen in Überflutungsgebieten rasend schnell ausbreiten. Cholera kann in kurzer Zeit Tausende Todesopfer fordern.“
Caritas berichtet, dass große Teile von Benin unter Wasser stehen. Rund 100.000 Menschen sind obdachlos. Von den acht Millionen Einwohnern Benins ist fast die Hälfte von den Fluten betroffen.
Spenden erbeten
Im Centre Medical Gohomey gibt es aktuell noch keine Cholera-Fälle. „Wir bereiten uns derzeit auf den Krisenfall vor“, macht Elke Kleuren-Schryvers die Bemühungen deutlich. „Auch unsere mobile Klinik kann schnell zum Einsatz kommen. Wahrscheinlich sind in erster Linie Infusions- und Elektrolyt-Lösungen in großen Mengen nötig, ebenso bestimmte Antibiotika und Mittel zur Desinfektion. Wichtig ist auch, die Menschen schnellstmöglich und flächendeckend in den Hochwassergebieten über die wichtigsten hygienischen Maßnahmen aufzuklären.“
Die Aktion pro Humanität bittet dringend um Spenden für die von der Cholera bedrohten Menschen in Benin auf das Konto 11 0 88 Volksbank an der Niers BLZ 320 613 84.
Autor:Sigrid Baum aus Wesel |
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