Holger Schlierf: "Im Prinzip verkorkst" und ein eher zurückhaltender Teamarbeiter
„Im Prinzip verkorkst“, antwortet Holger Schlierf scherzhaft auf die Frage, wie er sich selber als Mensch (und Vorgesetzten) beschreiben würde. Er zähle sich zum „Lager der beratenden Führungsstile“, leiste Kollegen lieber Hilfstellung statt rigide zu befehlen. Teamorientiert halt! Und privat? „Eher zurückhaltend“, sagt der Hamminkelner ohne zu zögern.
Es sei „schön zu sehen, wenn die Familie zusammenhält“, betont der Rathauschef und bedauert zugleich, dass er viel zu wenig Zeit habe, mit seinen Lieben zusammen zu sein.
Da war‘s für ihn und seine Frau im jüngsten Urlaub gar keine Frage: Die Beiden besuchten ihre Kinder, die sich von Bochum bis Ratingen übers Ruhrgebiet „verteilt“ haben. Als „Stützpunkt“ diente den Schlierfs ein Hotel in Essen. Von dort aus steuerten sie ihre Kinder und Ausflugsziele wie die Zeche Zollverein an. „Ich habe das Ausland nicht vermisst“, sagt Schlierf augenzwinkernd.
Als junger Mann wollte er gern nach Kenia oder Florida reisen. Aktuell reizt ihn eher Kanada. Wenn er bloß die Zeit dafür hätte ....
Schlierf steckt seine Nahziele eher bescheiden: Ein ausgedehnter Waldspaziergang oder Gartenarbeit - dabei kann sich der Bürgermeister erholen. Und wenn er mal einige Tage ohne fremdbestimmte Termine für sich allein hätte, „dann würde ich versuchen, ein Bild zu malen!“
Ohne Unterbrechung dranbleiben, so formuliert Holger Schlierf seine kaum erfüllbare Wunschvorstellung von Laissez faire.
Der Bürgermeister bewundert den Unternehmer Berthold Beitz, der während des Zweiten Weltkriegs einigen hundert jüdischen Zwangsarbeitern das Leben rettete, später den Krupp-Konzern wieder aufbaute und sich als Ruhrgebiets-Umwandler hervortat. Und er hat „Hochachtung vor allen Frauen und Männern in Pflegeberufen“.
„Früher“ mochte Schlierf Procol Harum, Deep Purple und The Doors, heute hat‘s ihm eher die Klassik angetan. Jan Josef Liefers sieht er gern, mag die französische Atlantikküste, „Menschen, die Visionen verwirklichen“, Bier und „prickelnd-trocken-spritzigen Weißwein“.
Auf den Mond schießen würde er gern alle, „die Sachverhalte verdrehen. Weil‘s so aufwendig ist, das wieder hinzubiegen!“
Und was mit einem Fingerschnipp abschaffen würde? „Giersch im Garten, Drängler auf der Autobahn und Hunde, die auf den Gehweg ......!“
(to be continued ...)
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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