Freydun Ramezani singt von Freiheit

Freydun Ramezani aus dem Iran
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Seine 60 Lebensjahre sieht man dem Freydun wirklich nicht an, ebenso wenig die Tatsache, dass er in seiner iranischen Heimat verfolgt worden ist.

Der 1957 in Teheran in eine wohlhabende Familie geborene Freydun Ramezani ist einfach nicht klein zu kriegen. Das liegt wohl in der Familie, denn Freydun ist ein Ururenkel von Sattar Khan einem persischen Revolutionär und Freiheitskämpfer.
Oder ist es die Liebe zur Musik? Die hat er studiert und er beherrscht eine Vielzahl an Instrumenten und auch die Gabe des Gesanges ist ihm gegeben.

Aber auch seine Mutter ist eine Kämpfernatur. Im Alter von neun Jahren wurde sie von ihrem Vater mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet und bekam von diesem zwei Kinder. Aber als sie zwölf war, nahm sie ihre Kinder und floh zu ihrem Großvater, welcher für seine Enkelin die Scheidung einreichte.
In Großvaters Obhut lernte das kleine Mädchen fleißig und studierte später sogar Medizin und Naturheilkunde. Sie wurde zu einer angesehenen Heilerin in ihrer Region. Aber auch im Sport war Freyduns Mutter erfolgreich, sie spielte Polo und war eine zielsichere Jagdschützin.
Als das Thema auf seinen Vater kommt, muss Freydun grinsen.
„Mein Vater hatte anfangs richtig Angst vor ihr.“, lacht er. „Naja, Angst ist zuviel gesagt, aber doch gehörigen Respekt.“

In den Jahren als Freydun heran wuchs, regierte im Iran Mohammad Reza Pahlavi mit eiserner Faust. Meinungsfreiheit, Demokratie und Menschenrechte waren bestenfalls Ideen in den Köpfen einiger weniger. Große Armut herrschte unter weiten Teilen der Bevölkerung.
Hier fiel das Vorbild Fidel Castros und Che Guevaras auf fruchtbaren Boden. So schloss sich Freydun 1971 der 'Peoples Fedain Guerilla Iran' an.

Wie anfangs erwähnt, ist Freydun mit Leib und Seele Musiker und mit seinem Bühnenprogramm ist er schon durch die ganze Welt getourt. Er singt zwar auch gern über Liebe und Herzschmerz aber in vielen seiner Lieder geht es um die Sehnsucht nach Freiheit und um die Missstände in seiner Heimat. Wegen dieser kritischen Lieder saß er von 1983 – 1989 im Gefängnis und die Todesstrafe drohte ihm – nur durch Zahlung von Schmiergeldern konnte das schlimmste verhindert werden.

Im Jahr 1995 schließlich kehrte Freydun seiner Heimat den Rücken, floh nach Deutschland und hat hier noch einmal eine Familie gegründet.
Sein jüngster Sohn hat den bezeichnenden Namen Che Guevara und Freydun ist überzeugt, das der kleine Che die Gene seines revolutionären Urururgroßvaters geerbt hat.
Ein ganz stolzer Papa eben ;-)

Sangsar = Steinigung

Autor:

Imke Schüring aus Wesel

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