Das letzte ß

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Interessantes aus der Dudenstadt

Es war einmal eine Firma. Diese bot solchen Kunden ihre Dienste an, die der Öffentlichkeit mittels Informationsschildern und -tafeln Mitteilungen zu machen wünschten.

Die Firma erhielt eines Tages auch vom „Haus der Gesundheit“ in Wesel einen Auftrag; sie sollte Besuchern und Freunden des Hauses durch Beschriftung und Ausstattung einer Informationsfläche Orientierung und hilfreiche Fakten präsentieren. Infolge ungünstiger Umstände (vermutlich gab es Kommunikations- oder Additionsprobleme bei der Nachbestellung) war jedoch ausgerechnet zum Zeitpunkt dieses Auftrags der Vorrat an Vertretern des ß (i. W.: Eszett) stark geschrumpft. Genau gesagt: Es war nur noch ein einziges ß einsatzbereit.

Nun sollte aber unter dem Schriftzug „Haus der Gesundheit“ unbedingt auch die zugehörige Adresse genannt werden, so hatte es der Auftraggeber ausdrücklich gewünscht. Wie das Schicksal es wollte, war nun diese Straße von der Stadt Wesel ausgerechnet nach einem Geistlichen namens Janßen benannt worden. Der Auftrag war sehr eilig, die nächste ß-Lieferung ließ auf sich warten, und so entschied man in der Firma, das letzte vorhandene ß – letztlich auch aus Respekt vor dem Namensträger – im Wort Janßen zu verwenden.

Im Allerweltswort Straße könne man das ß ja einfach kurz durch ein ss ersetzen; so machten es andere ja auch. Schulkinder lernten es in der Schule zwar anders, aber schließlich gebe es ja sogar schon in unmittelbarer Schulnähe entsprechende Ausnahmen (siehe 2. Bild). Im Sinne des Stadtsohnes Duden sei es wohl auch nicht, aber der könne bestimmt ein wenig Spaß verstehen.
Und gegebenenfalls sogar Spass.

Autor:

Theo Grunden aus Hamminkeln

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