Das kleine Drevenack und der Mann der stets barfuß läuft
Er war schon immer ein Spaßvogel – mein Bruder! Das hat er von seinem Vater.
Schon im zarten Alter von 4 Jahren war er der Mittelpunkt jeder geselligen Runde, erzählte schmutzige Witze (die er wohl selber noch nicht so richtig verstand) und machte Faxen für Jung und Alt. Der Applaus war ihm sicher, zumindest während der Zeit in der er noch klein und niedlich war. Denn wie sagt schon die alte Volksweisheit?
„Kinder und Besoffene sagen immer die Wahrheit!“
Und denen verzeiht man das auch, weil sie ja noch nicht, bzw. nicht mehr, in der Lage sind sich gesellschaftskonform zu verhalten und auf eventuelle Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.
„Humor befreie den Geist.“, heisst es - und „Lachen tötet die Furcht.“
Und Furchtlos ist er ebenso. Reisst gern die große Klappe auf, wenn etwas quer läuft zu seinem Gerechtigkeitsempfinden. Das hat ihm allenthalben natürlich viele Symphatien eingebracht …
..... Ärger allerdings nicht minder.
Nach der Schule machte er sein Hobby zum Beruf und erlernte das edle Handwerk des KfZ-Mechanikers. Das war für ihn ein leichtes Spiel, hatte er doch schon jahrelang allzu gern an seinem kleinen Mofa herum geschraubt.
Die Jahre vergingen und aus dem Mofa wurde ein Chopper. Das Freiheitsbedürfnis stieg, aber die Möglichkeiten wurden nicht wirklich größer. Er zog nach Voerde, wegen der Mädels und blieb dort ein paar Jahre. Aber bald musste er zurück nach Drevenack, wegen privater Verpflichtungen.
Aber diese Verpflichtungen engten ihn ein und sein Humor wandelte sich immer mehr in beißenden Zynismus.
Irgendwann stand der Chopper in Einzelteilen in seinem Wohnzimmer, ........... es waren dunkle Zeiten im Hause S. die jetzt nicht weiter vertieft werden sollen.
Aber Bernd wäre nicht Bernd, wenn er den Absprung aus den Abgründen nicht geschafft hätte. Im April wird es drei Jahre her sein, das er das letzte mal sein Gehirn vernebelt hatte. Seit dem berauscht er sich nur noch an lauter Musik von AC/DC und Co.
Autor:Imke Schüring aus Wesel |
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