Bogen überspannt? - Bei Lena Persing nie!
Siegertreppchen kennt Lena Persing (19) aus Wesel zur Genüge.
Sie ist dreifache Deutsche Meisterin im Compound Bogenschießen sowie zweimalige Deutsche Vizemeisterin.
Seit 2008 schießt sie den Bogen beim BC Golden Arrow e.V. Xanten-Vynen. Der Verein, „in dem der Spaß groß geschrieben wird“, ist für Lena „wie eine zweite Familie“. Ihrer Meinung nach „ist es blöd, wenn sich Feindschaften entwickeln wegen Rang oder Preis“, da dies „erstens kontraproduktiv und zweitens nicht schön ist“. Außerdem mag sie „weder Streit noch Konkurrenzdenken“.
Zur eigenen Familie hat sie ein sehr gutes Verhältnis, speziell zur Mutter. Von ihr wurde sie zwar oft getriezt, wenn es ums Training ging, das gefiel Lena nicht immer, doch heute ist sie „froh drum. Ich stünde nicht da, wo ich heute stehe. Das sage ich meiner Mutter auch oft.“ Mama Persing ist bei entfernteren Turnieren immer dabei. „Sie achtet auf mich, was gut ist für mich, dadurch kann ich mich besser auf das eigentliche Turnier konzentrieren. Wir sind ein total eingespieltes Team.“
Lenas erste Herausforderung in der bald startenden neuen Saison ist im November die Bezirksmeisterschaft.
Offizielle Hallenturniere mag Lena nicht gerne, „da wird nur auf Entfernung 18 Meter gezielt, was auf Dauer monoton wird“. Selbst Hallen Spaßturniere meidet sie, draußen aber schon.
Noch schießt sie in der Gruppe U20, doch wenn sie in die Klasse der Erwachsenen kommt, wird ihr jetziger Trainer nicht mehr so oft dabei sein können. Lena überlegte schon, selbst den Trainer-Schein zu machen, doch das Problem dabei wäre: „Man merkt oft selbst nicht seine Fehler, daher kann man sich nie selbst so trainieren, wie es eine fremde Person kann.“
In jeder Saison, ob Halle oder Freiluft, finden Turniere für Bezirks-, Landes- und Deutsche Meisterschaften statt. Platzierungen auf Bezirks- und Landesebene sind für Lena fast schon nebensächlich. „Wichtig dabei ist für mich, dass ich die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft packe.“
Sie wäre zwar gerne wieder Deutsche Meisterin, „aber ich bin nicht erfolgsgeil“ sagt sie lapidar.
Inzwischen schießt sie nicht mehr mit dem Handgelenk-Auslöser, jetzt liegt beim Schießen der Auslöser (Release) in ihrer Hand, wodurch die Auszugslänge des Bogens geringer ist.
Seit September 2013 macht sie eine dreijährige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten für Kommunalverwaltung in Wesel. Seither ist es für sie „definitiv schwieriger, regelmäßig am Training teilzunehmen“. Natürlich ist sie in einem Alter, in dem Treffen mit Freunden oder ihre weiteren Hobbies (Tanzen, in einer Band am Schlagzeug, Online Spiele und ihre Liebe zu Hündin Runa) nicht zu kurz kommen (s)wollen.
Eine Gratwanderung, die sie super meistert.
Autor:Jutta Kiefer aus Wesel |
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