Abschied von Mehrhoog

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„Im Abschied ist die Geburt der Erinnerung.“ (Salvador Dalí)

Frau Frieda S. (Name ist der Redaktion bekannt) saß verunsichert aber putzmunter in einem Patientenzimmer im Marien-Hospital Wesel (MHW): „Die wollen mich heute nicht entlassen“, klagte sie, „aber ich muss doch noch einige Dinge zu Hause regeln, weil ich am Donnerstag nach Bayern in ein Altenheim umziehe.“ Nein, alleine könne sie nicht mehr leben, sie benötigt Hilfe, erklärte sie auf Nachfrage. „Aber ich habe in Mehrhoog nette Nachbarn zur Unterstützung.“
Dann übergab die 84-jährige Seniorin ihre handgeschriebenen Notizen für die Weseler Bürger*innen, insbesondere für die Mehrhooger, mit den Worten: denn der WESELER ist für alle da.

In der Zeit vom 6. bis 19. September war ich im MHW. Für die liebevoll Aufnahme möchte ich mich bedanken. Habe mich gewundert über die gute Pflege und über alles was ich dort erfahren habe. Es wird aber auch alles mögliche für uns Ältere und Kranke geleistet. Alles wird von allen für uns getan, egal was getan werden muss. Es darf aber auch nicht noch mehr Personal eingespart werden. Ich habe so bei mir gedacht, wer so in der Pflege arbeitet, müßte alle zwei Jahre sechs Wochen bezahlten Urlaub bekommen, um wieder die Arbeit mit Freude aufnehmen zu können. Ich glaube, dann würden auch genug Menschen bereit sein zu helfen.
Meinem verstorbenen Mann und mir ist Mehrhoog zur Heimat geworden. Ich danke für alles was wir dort erleben durften. Ich selber werde jetzt krankheitshalber Mehrkoog verlassen und nach Süddeutschland umziehen zu den Verwandten meines verstorbenen Mannes, aber in ein Altenheim. Bin nicht mehr in der Lage noch etwas zu tun. Werde aber Mehrhoog immer in guter Erinnerung behalten. Auch sage ich allen Dank und sorgt bitte für das schöne Mehrhoog, dass dort auch mal wieder einiges weiter bewegt wird und nicht alles nur für Hamminkeln. Bitte sorgt doch alle für die schönen Rosenbeete und dass der Weihnachtsmarkt erhalten bleibt. Gebt auch den Bäumen, die durch die Hunde leiden, öfter Wasser.
Liebt eure Heimat Mehrhoog. Auch die Familie Kurtmann und deren Eltern, die 1982 den Kindergarten gegründet haben.
Danke für alles. Liebe Mehrhooger, ich nenne alle so, helft mit, die Heimat sauber zu halten. Vergeßt vor lauter Internet-Bestellungen nicht unsere schönen Geschäfte, die müssen erhalten bleiben, vielleicht kommen noch einige hinzu.
Gut wäre auch, wenn in den verkehrsberuhigten Straßen, die Straßen und Wege rechts oder links nicht immer mit Autos zugeparkt würden. Beim Rückwärtsfahren immer erst schauen, ob nicht jemand von hinten vorbei kommt.
Jetzt mache ich Schluß mit meinen Bitten und entschuldige mich bei allen die ich vielleicht verärgert habe. Ich sage allen Danke für alles.

N.S.: Da ich ja jetzt Mehrhoog verlasse, muss ich mein Haus verkaufen. Vielleicht findet sich ein Käufer. Interessenten können sich an den WESELER wenden.

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Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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