Springreiterin Vanessa Borgmann: mit Abi und Volldampf zu den nächsten Hürden
Mit vier Jahren fing Vanessa Borgmann (19) aus Wesel beim Reitverein Jagdfalke Brünen e.V. mit Reiten an. Diese Leidenschaft wurde ihr in die Wiege gelegt, die Eltern Sabine und Peter ritten selbst mal. Auch Bruder Niklas (15) ist aktiv im A- und L-Springen.
Der Spagat zwischen Reitsport und Schule war nicht immer leicht. Wie sie selbst sagt, „herrschte schon oft Druck“. „Für mich war es immer ganz wichtig, Abi zu machen, um was zu haben, falls beim Sport was dazwischen kommt.“ Aber Vanessa hat bisher alles mit Bravour gemeistert. So hat sie gerade Abitur am Berufskolleg gemacht. Sie will auf Lehramt für Grundschulen studieren, ihre Bewerbung an der Uni Duisburg-Essen läuft. Da Vanessa im Bundeskader ist, steht ihr ein Laufbahnberater zur Seite, außerdem hat sie beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei einen Antrag auf Spitzensportlerförderung gestellt. Damit sind für Vanessa Studium und Sportlerkarriere auf jeden Fall besser vereinbar.
Die Zeit bis zum Beginn des Studiums nutzt sie, um noch mehr als sonst bei ihren Pferden zu sein. Den Schäferhunden Asterix (12) und Robby (2) widmet sie momentan ebenfalls viel Zeit, geht viel mit ihnen spazieren. Dann ist auch immer ihr Freund Martin (19) mit dabei. Er ist zwar von Hause aus Fußballer, unterstützt Vanessa in ihrem Reitsport jedoch voll und ganz.
Die meisten ihrer Freunde sind im Reitsport aktiv. Ihre beste Freundin Isabelle (19) reitet Dressur. Für Vanessa „ist sie eine echte Freundin, sie neidet nichts und ist immer ganz stolz auf meine Erfolge.“ Bei vielen Turnieren ist sie mit dabei, „hilft unaufgefordert und leistet richtig Arbeit beim Versorgen der Pferde.“ Zugleich ist es für Vanessa aber auch schön, „Freunde zu haben, die nichts mit Reitsport zu tun haben, um mit ihnen über andere Dinge reden zu können.“
„Quismy des vaux“, die achtjährige Stute, mit der ihr im Mai die Wiederaufnahme in den Bundeskader gelang, ist für Vanessa „einfach cool. Und unglaublich gelassen. Obwohl sie noch unerfahren ist, macht sie einfach alles richtig.“ Vanessa schwärmt: „So ein Pferd hat man nur einmal im Leben.“ Folglich schaut sie der Qualifikation zur Teilnahme an der EM der Springreiter bis 21 Jahre in Moorsele in Belgien vom 20. bis 22. Juli gelassen entgegen. Sie ist optimistisch: „Meine Chancen stehen recht gut.“ Entsprechend groß ist ihre Vorfreude auf die EM vom 14. bis 19. August auf der Anlage Magna Racino im niederösterreichischen Ebreichsdorf.
Neben dem Reitsport fährt Vanessa gerne und gut Ski, trifft sich gerne mit Freunden, liebt Partys und Kino und beschäftigt sich gerne mit ihrem Computer.
Autor:Jutta Kiefer aus Wesel |
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