Shotokan Karate Wesel meets Iain Abernethy

Schule ist doof? Kommt drauf an! Denn Menschen, die Karate in ihr Herz schließen, entscheiden sich ganz freiwillig für diese lebensbegleitende Schule. Die Erwartung, sich in der Kampfkunst Karate weiter zu vervollkommnen, findet sich sogar buchstäblich auf den Urkunden des DJKB (Deutscher JKA-Karate Bund). Entscheidend ist letztlich immer die innere Haltung und der Antrieb jedes Einzelnen. Außerdem ist das Verlangen, die verborgenen Geheimnisse zu entdecken, sowie die Bedeutung einer Kata zu entschlüsseln, ein wesentlicher Teil des Weges (Do). Eben dieser Wunsch ließ mich als Mitglied im Trainerteam des Shotokan Karate Wesel e.V. - zusammen mit meinem langjährigen Weggefährten und persönlichem Freund Stefan Kusper (Leiter der Karate-Gruppe an der TU Dortmund) - zu einem Lehrgang der besonderen Art nach Gau-Odernheim aufbrechen.
Sensei Iain Abernethy, Träger des 7. Dan der British Combat Association und der English Karate Federation, bot die Gelegenheit, mit ihm im Rahmen einer seiner wenigen Lehrgänge in Deutschland, tief in die Welt des Kata-Bunkai einzutauchen. Der Autor zahlreicher Fachbücher beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Bunkai Jutsu, der realistischen Anwendung im Rahmen der Selbstverteidigung und verfügt über immenses Wissen. Die Lehrgangssprache war Englisch und die Gruppenstärke auf 60 Personen beschränkt. Letzteres ermöglichte es, jedem Teilnehmer eine persönliche Rückmeldung in Form von Korrektur oder auch Lob zu geben.
Auf dem Programm standen Katas (Bassai Dai, Sochin u. Chinte), die besonders für die Karatekas im Bereich 1. bis 3. Dan von Interesse waren. Hier lag der Schwerpunkt permanent bei der direkten Umsetzung mit dem Partner (Nahkampf). Aufgesplittet in fünf Einheiten zu je 90 Minuten, verteilt auf zwei Tage. Neben den Katas wurde vermittelt, wie ein entsprechendes Pratzen-Training aufgebaut werden kann. Abgerundet wurde das Ganze mit taktischer Schulung bzw. effektivem Verhalten im Nahkampf und bevor es zu diesem kommt.
Ein rundum sympathischer Iain Abernethy, der stets persönlich offen für Fragen war und eine gute Organisation durch das Team des Ondori Dojos, unter Federführung des Cheftrainers Dr. Marco Gallo, sorgten für ein überaus lohnendes Wochenende. Vielen Dank!