Shotokan Karate Wesel beim Gasshuku in Tamm
Shotokan Karate Wesel beim Gasshuku 2010
Wenn ein Örtchen wie Tamm, mit ca. 12000 Einwohnern, von etwa 1000 Breitensportlern und Superathleten aus aller Welt belagert wird, kann man ohne weiteres von einem Ausnahmezustand im Landkreis Ludwigsburg sprechen.
Grund für diesen einwöchigen Bevölkerungszuwachs war das diesjährige Karate-Gasshuku (Sommer-Trainingslager), zu welchem Bundestrainer und Chef-Instructor für Europa, Shihan (Großmeister) Ochi, 8. Dan, einlud.
Acht weltklasse Meister aus Japan, Südafrika, der Schweiz und Deutschland unterstützen ihn darin, die sechs, nach Leistungsstand aufgeteilten Gruppen in drei Dreifachsporthallen zu bewältigen.
Ein Großteil der Aktiven bildete mit zahlreichen Wohnmobilen und Zelten eine, nur für Bewohner, überschaubare Campingstadt, in der es schon um 6.00 Uhr in der Früh hoch her ging, denn bereits um 7.00 Uhr rief die Pflicht zur morgendlichen Katastunde (Formen).
Dieser folgten weitere eineinhalbstündige Trainingseinheiten, jeweils um „Punkt Neun“ sowie um 13.30 Uhr, womit bei disziplinierter Teilnahme ein heftiger Muskelkater, ab dem zweiten Tag zu erwarten war.
Der Clique unseres Shotokan Karate Wesel e.V., mit Beate Kolb, Torsten Kolb, Justin Kauka, Max Ebenau und mir, war diese Entwicklung aus den Vorjahren längst geläufig und wusste, dass es ab Tag drei, ans „Eingemachte“, aber auch an den Kern des Karate gehen würde.
Wie so oft, lautete die Devise: „ Nicht denken, machen!“
Gesagt, getan!
Auch wenn es uns Teilnehmern, aufgrund der täglich wechselnden Mottoabenden im Großzelt schwer fiel, ausreichend Schlaf zu finden sowie dem quälenden Wecker Folge zu leisten, freute sich jeder auf die sensationell abgehaltenen Trainingseinheiten, welche mit unterschiedlichsten Schwerpunkten unserer Kampfkunst versehen waren.
Die Palette reichte von Erklärungen zu biomechanischen Abläufen der Grundtechniken, über Beispiele zur maximalen Beschleunigung und Schnelligkeit, bis zu sehr komplexen Ausführungen der Selbstverteidigung sowie es Kumite (Freikampf).
Ein Vergleichskampf, in dem Deutschland gegen ein international zusammengestelltes Team antrat, bot uns am Donnerstagabend die Gelegenheit, eine nahezu perfekte Anwendung des Geübten zu bestaunen. Japanische Klänge aus der Bambusflöte, einige sportliche Demonstrationen und das Ergebnis von 7:3 für den Gastgeber, machten diesen Event zu einer gelungenen Veranstaltung.
Am folgenden Freitagmorgen, spornten uns die Intructoren noch einmal richtig an, das „Letzte“ geben zu wollen, denn schließlich sei heute der letzte Tag des Gasshuku und dass es keinen nennenswerten Grund gäbe, mit den zur Verfügung stehenden Kräften, sparsam umgehen zu müssen.
Nicht mehr bis ins kleinste Detail denkend, folgten wir den letzten, uns auferlegten Anweisungen mit wachsender Begeisterung. Das traditionelle Niederknien mit Meditationsphase und abschließender Verbeugung, beendete an dieser Stelle den praktischen Teil dieses Camps final.
Max Ebenau stellte sich zudem den Herausforderungen seiner letzten Schülergrad-Prüfung mit Erfolg. Er bestand den 1. Kyu und gilt nun als Schwarzgurt-Anwärter.
Mit einer, bis in den frühen Morgen anhaltenden Abschlussparty, inklusive Großfeuerwerk, bot uns der Veranstalter einen respektablen Ausklang dieser ereignisreichen Woche.
Foto 1, ca. 1/5 der Zeltstadt. Foto 2, das Shotokan Camp. Foto 3, in der Ruhe liegt die Kraft. Foto 4, Bundestrainer Ochi. Foto 5, BT Ochi zu Besuch bei Torsten Kolb, Max Ebenau u. Justin Kauka.
Autor:Michael Jarchau aus Wesel |
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