Sicht der Wasserretter auf die Ruderer
Ruderabteilung der RTG Wesel Sicherheit auf dem Rhein
„Rudern ist eine gefahrgeneigte Sportart“, Fortbildung der Ruderabteilung der RTG Wesel gemeinsam mit Wasserrettern der Feuerwehr Voerde
Die RTGW Ruderer*innen sind gerne auf dem Rhein unterwegs. Der Rhein ist auf der Strecke Rotterdam bis Duisburg die „Binnen-Schifffahrts-Autobahn“ schlechthin. Daraus ergibt sich für das Rheinruderrevier eine besondere Situation. Aber nicht nur durch das hohe Verkehrsaufkommen verlangt das Rudern auf dem Rhein besondere Fähigkeiten, sondern auch wegen der anspruchsvollen Verhältnisse durch Strömung, Witterungsverhältnisse und sich ändernde Uferlinien. Deshalb ist eine regelmäßige, fundierte Ausbildung für die Mannschaften notwendig. Hierzu hält die RTG Wesel bereits seit Jahren regelmäßige Steuerleute- und Sicherheitsfortbildungen sowie Obleuteausbildungen ab und führt die Aktiven während der Rudertermine an das Rudern und Steuern auf dem Rhein schrittweise heran.
Trotz all dieser Maßnahmen kommt es aber immer wieder zu Notfallsituationen oder Unfällen auf dem Rhein.
Glücklicherweise ist in den letzten Jahrzehnten die Ruderabteilung davon verschont geblieben. Aber Fehler können immer unterlaufen oder es können durch unvorhersehbare Einflüsse Notfallsituationen entstehen. Deshalb gehört das Thema Sicherheit zu jedem Training dazu.
Was bislang fehlte, war das praktische Training mit den Wasserrettern. Die Idee wurde mit der Feuerwehr kommuniziert und wurde mit Begeisterung aufgenommen. In den Vorgesprächen mit Herrn Achim Pillekamp, Berufsfeuerwehrmann bei der Feuerwehr Essen, dort und auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Voerde als Wasserretter regelmäßig aktiv, stellte man gemeinsam fest, dass es wichtig wäre, im Rahmen der Veranstaltung die unterschiedlichen Perspektiven auf die hoffentlich nie eintreffenden Situationen auszutauschen und daraus für das zukünftige Verhalten gemeinsame Lehren zu ziehen.
Achim Pillekamp kam in Begleitung von 2 weiteren freiwilligen Feuerwehrleuten der Feuerwehr Voerde auf dem Wasserweg zur Ruderabteilung der RTG Wesel ans Bootshaus. Zusätzlich zu Teilnehmer*innen aus der Ruderabteilung kamen einzelne Segler*innen und eine beachtliche Zahl von Kanuten*innnen des Weseler Kanu-Clubs hinzu. In lockerer Runde wurden über fast 3 Stunden die unterschiedlichen Sichtweisen auf Notfälle mit Wassersportler*innen auf dem Rhein ausgetauscht. Und es hat erstens allen großen Spaß gemacht hat und war zweitens für alle Beteiligten ausgesprochen lehrreich. Auch für die Retter war es spannend von den Besonderheiten der unterschiedlichen Wasserfahrzeuge (Segel-, Ruderboote, Kanus, Kajaks) zu hören sowie das zu erwartende Verhalten der Sportler im Notfall erläutert zu bekommen.
Besonders spannend wurde es dann nochmal, als die Sportler*innen das Rettungsboot der Freiwilligen Feuerwehr besichtigten, die unterschiedlichen Rettungsmittel kennenlernen durften, etwas über den Alarmierungsablauf und den Ablauf der Rettungseinsätze auf dem Wasser und an Land erfahren durften. Abschließend beschlossen alle gemeinsam, das Abschleppen eines Ruderbootes mit dem Motorboot der Wasserretter auszuprobieren. Großartig war, dass währenddessen viel kommuniziert wurde und die optimale Vorgehensweise mit Festmachen des Bootes an der seitlichen Bordwand unter Meidung des Kontakts der Ausleger mit dem Motorboot erarbeitet wurde. Auch dabei waren alle Beteiligten mit großem Interesse und Ernst bei der Sache, hatten aber auch viel Spaß!
Alle haben viel gelernt, Verständnis füreinander entwickelt und beschlossen, die Veranstaltung fortzusetzen, z.B. auch mit einer tatsächlichen Kenterübung im Sportboothafen!
In 2024 wird es also weitere gemeinsame Termine zum Thema Sicherheit geben.
Autor:Silke de Leuw Ruderabteilung RTG Wesel aus Wesel |
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