Public Viewing im Advent 2022, oder: Wo der Blatter Sepp die Weseler Frostbeulen aufmischt
Zitternd erwache ich mitten in der Nacht. Was für ein Albtraum! Ich stand in einem Partyzelt am Weseler Kornmarkt. Links mein Kumpel, das Bierglas in seiner Hand ist genauso tiefgefroren wie sein gezwungenes Lächeln.
Rechts zwei junge Frauen, die gerade ihre Deutschlandfähnchen fallen lassen und sich bibbernd ihre Fanschals um die Hälse wickeln. Weiter hinten ist eine Prügelei ausgebrochen, um einen der wenigen funktionierenden Heizpilze.
Eine Zeltwand teilt sich und Sepp Blatter schwebt herein. Ich erkenne ihn nicht gleich, er hat sich als Scheich verkleidet.
Mein Kumpel raunt mir zu: „Er will letzte Zweifel ausräumen, dass bei der WM-Vergabe nach Katar alles mit rechten Dingen zuging!“
Als plötzlich Uli Hoeneß über den Bretterboden poltert und in die Runde fragt, ob sich jemand am Weißwurschtstand an der Dimmerstraße aufwärmen will, reißt mich der funktionierende Teil meines Gehirns aus dem Schlaf.
Der Albtraum Public Viewing 2022 wirkt nach.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
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