Ungewöhnlicher Neurolauf des evangelischen Krankenhauses Wesel

Läuft bei uns: Machen Sie auch online mit beim virtuellen Laufevent am 8. Mai!

Rund um den 10. Mai finden traditionell in Deutschland viele Aktionen statt, die den Schlaganfall in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Das Evangelische Krankenhaus Wesel beispielsweise organisiert seit Jahren den beliebten Neurolauf um dieses Datum herum.

Rund 700 Laufbegeisterte nahmen alleine 2019 teil. Doch in diesem Jahr ist wegen der Corona-Pandemie alles anders. In 2020 wird es deshalb am 8. Mai eine virtuelle Variante des Benefizevents geben.

In Deutschland erleiden pro Jahr etwa 300.000 Menschen einen Schlaganfall. Alleine im Evangelischen Krankenhaus werden auf der eigens zur Behandlung dieser Erkrankung spezialisierten Station, der so genannten Stroke Unit, jährlich 1.100 solcher Notfälle betreut. Hier erfolgt die erste Notfallversorgung, bei der jede Minute zählt.

Ist der Zustand des Patienten dann stabil, gilt es, so rasch wie möglich mit professioneller Frührehabilitation zu beginnen, um bleibende Ausfälle und Behinderungen zu vermeiden, beziehungsweise so gering wie möglich zu halten. „Wir nutzen seit kurzem in unserer Notaufnahme eine ‚Stroke Watch‘ um die so genannte ‚Door-to-Needle-Time‘ zu verkürzen“, berichtet Prof. Jens Litmathe.

Der ärztliche Leiter der ZNA und sein Kollege, Chefarzt Dr. Winfried Neukäter, hatten es sich zum Ziel gesetzt, die innerklinischen Abläufe so zu optimieren, dass die erste Computertomografieaufnahme des Kopfes und die medikamentöse Behandlung innerhalb eines Zeitfensters von 30 Minuten nach Eintreffen in der Klinik erfolgen. Denn „time is brain“, will heißen die Zeit läuft und ist der entscheidende Faktor. „Selbst wenn die Symptomatik bei einem Betroffenen vermeintlich nur mild ausgeprägt ist, betrachten wir jeden dieser Patienten als Notfall“, berichtet Chefneurologe Neukäter, dem insbesondere die Themen Aufklärung und Prävention ein ganz besonderes Anliegen sind.

„Mit unserem beliebten Neurolauf konnten wir in den letzten zehn Jahren sprichwörtlich viel bewegen“, so der Neurologe. Menschen liefen für den guten Zweck rund um den Aaper Busch in Wesel, Sponsoren und unterstützende Firmen aus Wesel, wie beispielsweise m.hübers GmbH, Stadtwerke, Bauverein, Sanitätshaus Bergmann, ScheffMed, u.v.m., honorierten die Laufleistung entsprechend monetär und Schlaganfall-Betroffene waren im Anschluss dann die Nutznießer der erlaufenen Kilometer. So war es bisher und sollte es auch in diesem Jahr wieder sein. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Solche Großveranstaltungen können bekanntermaßen momentan leider nicht stattfinden. „Aber so leicht bringt uns nichts aus dem Konzept“, argumentiert Dr. Neukäter.

„Diesmal legen wir das Ganze einfach als virtuellen Neurolauf auf. Und zwar wie geplant am 8. Mai“. An diesem Tag kann jeder Laufwillige alleine seine Runden drehen, egal wann und wo. Anschließend muss lediglich noch die auf dem Fitnesstracker oder der Lauf-App festgehaltene Kilometerzahl im Fotodokument an die Organisatoren gemeldet werden, und zwar per eMail an uk@evkwesel.de oder als Upload auf die offizielle Neurolaufwebsite.

Interessierte Läufer und spendierfreudige Unterstützer der guten Sache können sich unter neurolauf.evkwesel.de über die Modalitäten informieren. Zudem liegen bei Edeka Komp, in den Weseler Geschäften Sportpalast und Teamsport Niederrhein sowie im Visalis Therapiezentrum und am Empfang des Evangelischen Krankenhauses Infoflyer aus, die mit einem Aufkleber versehen sind. Mit diesem Aufkleber auf dem Sportshirt identifizieren sich die Teilnehmer am 8. Mai dann überall als Neuroläufer. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist entsprechend nicht erforderlich.