Gewalt auf dem Sportplatz - Heinrich Gundlachs (KSB) Einschätzung der Situation im Kreis Wesel
Auch der Vorsitzender des Kreissportbundes Wesel lieferte uns auf Anfrage ein Statement für unsere Berichterstattung. Heinrich Gundlachs persönliche Einschätzung auf der Basis einiger Fragen der Redaktion Der Weseler/Der Xantener lautet so ...
Ist die Gewaltbereitschaft von Aktiven/Zuschauern im Kreis Wesel angestiegen?
Gundlach: Dem KSB Wesel ist kein genereller Anstieg bekannt, es wird nur immer von Einzelfällen berichtet.
Wo (in welcher Sportart) sehen Sie in dieser Hinsicht Brennpunkte?
Gundlach: Einzelfälle gibt es besonders beim Fußball, vor allem im Süden des Kreises.
Wie verhält sich der KSB, wenn er von Ausschreitungen hört?
Gundlach:Der KSB wurde bisher nicht direkt einbezogen, die Reaktionen erfolgen von den Fachverbänden. Der KSB beteiligt sich aber an dem Aktionsprogramm für Respekt und gegen Gewalt im Sport. In der Übungsleiterausbildung ist die Gewaltprävention ein wichtiges Thema.
Ist die Verbannung des Publikums vom Spielfeldrand eine Lösung?
Gundlach: In Großstadien ist eine Trennung gewaltbereiter Fans in bestimmte Blocks möglich. Auf normalen Sportplätzen gibt es aber lediglich Barrieren, die für gewaltbereite Zuschauer leicht zu überwinden sind.
Bitte nennen Sie einen konkreten Fall, der kreisweit Aufsehen erregte (mit etwaigem Datum und Ausgang)!
Gundlach: Vor wenigen Wochen gab es einen Vorfall in Meerbeck. Ausschreitungen beim Spiel MSV Moers IV - Alemania Kamp II am 1. September 2013.
Was raten Sie den Beteiligten/Zeugen des Geschehens im Eskalationsfalle?
Gundlach: Alle Beteiligten sollten sich ruhig verhalten und nicht zur Eskalation beitragen, aber einschreiten, wenn hilflose Menschen „misshandelt“ werden.
Wo sehen Sie die (Hinter-)Gründe für die Entwicklung der vergangenen Jahre?
Gundlach: Es ist sicherlich ein gesamtgesellschaftliches Problem, denn die
Entwicklung der Gewaltbereitschaft zeigt sich in vielen Bereichen. Anfällig ist der Sport bei Großveranstaltung durch die hohen Zuschauerzahlen und durch die Emotionalität der Spiele, auch bei geringeren Zuschauerzahlen.
Autor:Dirk Bohlen aus Hamminkeln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.