Filmschatz für die Stadt Wesel - Eine Sportschau der Gymnastik-Schule

Die offizielle Geburtsstunde schlug am 4. März 1926, die eigentlichen Wurzeln der Gymnastik-Schule Wesel (GSW) sind jedoch noch älter. Mitten im ersten Weltkrieg gründete der damals fünfzehnjährige Schüler Erwin Kühler die Turnvereinigung Jahn 1917.

Kurz vor seinem offiziellen 85jährigen Vereinsjubiläum hat der aktive Sportverein in seinem Archiv einen interessanten Fund gemacht. Zwei Filmrollen und eine dazugehörige Tonbandspule bilden ein Zeitfenster in die Vergangenheit.

„Ein Querschnitt durch die turnerische Arbeit der Gymnastik-Schule Wesel e.V.“ lautet etwas sperrig der Titel des Filmschatzes von 1959 und 1960. Umso interessanter ist der Inhalt zu bewerten: Turnübungen auf dem Sportplatz hinter der Turnhalle, Rollkunstlauf, Hochsprung im heute völlig unüblichen Straddle-Stil auf dem noch flammneuen Lippesportplatz. Auch Fechter wagten sich in der vereinseigenen Turnhalle am Bahnhof (dort stehen heute die Hochhäuser Dinslakener Landstraße 5 und 7) auf die Planche. Sogar Bürgermeister Kurt Kräcker war in der GSW mit dem Rhönrad aktiv.

Willi Heinrich, Turner bei Fit ab 40, sorgte dafür, dass Film und Tonspur digitalisiert wurden. Nun wurde ein Exemplar der Stadt Wesel übergeben.

„Der Film ist ein einzigartiges historisches Dokument“ meint der Leiter des Stadtarchivs Dr. Martin Roelen und freut sich, der erste zu sein, der die neue DVD außerhalb der GSW in Händen hält. „Das Stadtarchiv arbeitet an einer Abhandlung über die Sportgeschichte in Wesel“ ergänzt Stadtarchivar Volker Kocks. „Dieser Film ist eine weitere wichtige Quelle“.

Spannender Teil des Films ist übrigens auch eine Turnschau von 1960 vor dem damaligen Weseler Rathaus, das vielen Alt-Weselern bestimmt noch als "Zeche Ewald" bekannt ist.