Christopher Kloß trotzte der Kälte und Nässe und erreichte das Ziel nach 13:51:38 Stunden
Der Extremsportler der Lauffreunde HADI Wesel ist am Samstag bei der 5. Auflage des Zugspitz Ultra-Trail erfolgreich nach 13:51,38h ins Ziel gekommen. Überglücklich und unter tosendem Applaus nahmen ihn sein glücklicher Vater und die zahlreichen Zuschauer in Empfang. Am Ende hieß das Platz 105 von 559 Startern.
Dabei forderten die äußeren Bedingungen dieses Jahr alles von den Läufern ab. Die Ausfallquote lag mit rd. 15% auf der Ultradistanz überdurchschnittlich hoch, am Ende kamen 489 Läufer ins Ziel. Tagelanger Dauerregen hatte das Terrain schwer laufbar gemacht. Auch am Veranstaltungstag regnete es durchgehend, in höheren Lagen fiel Schnee und die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt. „Nicht das die Strecke an sich schon anspruchsvoll genug gewesen wäre, der Untergrund unter diesen Bedingungen war brutal“. meinte Kloß nach seinem ersten alkoholfreien Bier im Ziel.
So war es wohl eine weise Entscheidung der Renndirektion, die 2.200 Teilnehmer auf den 5 Strecken auf eine Alternativroute zu schicken. Diese führte abschnittsweise unterhalb der extremen Höhen und war Schnee- und Nebelfrei. Der Umfang auf der Ultradistanz reduzierte sich damit von 100KM auf 91KM, am Ende kamen rund 4.200 Höhenmeter zusammen. Das dies unter diesen Bedingungen kein großer Vorteil war zeigt die Siegerzeit. In 9:44,08h kam der Lokalmatador Michael Arend ins Ziel, damit gerade mal rund 50 Min. schneller als der Streckenrekord. „Die hochalpine Passage über das Scharnitzjoch auf 2.068 Metern Höhe war grenzwertig. 1.000 Höhenmeter bergab auf einem Boden, der durch den Neuschnee und tagelangem Regen butterweich war, dass ging ab wie auf Schmierseife! Das es hier nur wenige Verletzte gab war wohl der Umsichtigkeit und Erfahrung der Athleten geschuldet. Die Renndirektion hat sicherlich im Sinne der Sportler richtig gehandelt, auch wenn wir selbstverständlich alle gerne die Originalstrecke gelaufen wären“.
Das ausgesprochene Ziel, noch am Samstag selbiges zu erreichen, ist dem Weseler gelungen. Auch mit Blick auf die Streckenkürzung hätte das wohl gepasst. „Ich war um 21:06 Uhr im Ziel, für die fehlenden 9 KM hätte ich wohl maximal 2h länger gebraucht.“. Das international stark besetze Feld setzte sich aus 50 Nationen zusammen. Die gesamte Region um das Wettersteingebirge zog an einem Strang und ließ das Wochenende zu einem großartigen Erlebnis für alle Beteiligte werden. Auch der letzte Finisher wurde um 7:05 Uhr, nach unfassbaren 23:50h, herzlich in Empfang genommen.
Besonders hervorzuheben sind die Streckenposten, die in dem Dauerregen und bei der Kälte in bis zu 2.000 Metern Höhe mit Zelten und Lagerfeuern bis zu 24h ausharren mussten. „Nach jedem schwierigem Downhill war die Bergwacht zugegen und hat uns Läufern stets ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Einen großen Dank gilt auch meinem Vater, der 161KM von Station zu Station gefahren ist, um mich an der Strecke zu motivieren. Ebenfalls großartig war die Unterstützung daheim von den Freunden, die mich per Livetracking verfolgen konnten. Es kamen regelmäßig Nachrichten bei mir an die mich wissen ließen, dass sie in Gedanken bei mir sind. Das hat mir mental wahnsinnig geholfen. Ihr seid großartig!“.
Nun heißt es für Kloß erste einmal regenerieren. Anschließend wird er wohl neue Pläne schmieden, vielleicht kommt er dabei auch noch einmal nach Grainau. Hin und wieder, so munkelt man, soll dort auch die Sonne scheinen.
Autor:Dieter Kloß aus Wesel |
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