Box-Länderkampf in Wesel. Deutschland verliert gegen Australien
Die wohl beste Boxveranstaltung der letzten Jahre präsentierte der Weseler Boxclub Allerheiligen im DeichHaus auf der Grav-Insel Hier stimmte alles, denn die Akteure boten Spitzensport und vor allen Dingen die Australier überzeugten durch ihren unermüdlichen Kampfgeist gepaart mit boxerischem Können und ihrer Kondition. So nahmen es die gut 500 Zuschauern auch gerne in Kauf, dass die Veranstaltung mit zwanzig minütiger Verspätung begann. Zum geplanten Beginn um 18.00 Uhr standen noch so viele Zuschauer vor der Kasse, so dass der Beginn sich verzögerte.
Nachdem die Nationalstaffeln mit Trommelwirbel und den Landesfahnen den Ring betraten, gab es die üblichen Begrüßungsreden und Gastgeschenke. Die Nationalhymnen wurden von dem bekannten Weseler Gitarristen Franz Jöhren und seinem Kollegen Kees Kuipers live gespielt und gesungen. Nachdem beide Staffel mit einem Kriegstanz ähnelnden Ritual die Gäste begrüßten, ging es dann zur Sache. Die Kämpfer wurden von dem Schlagzeuger Florian Bergmann in den Ring geleitet, wobei die australischen Damen in einem Röckchen kämpften.
Sekundiert wurden die deutschen Boxer von Bundestrainer Lukas Wilaschek und dem jeweiligen Heimtrainer.
Ihren ersten Kampf im Nationaltrikot bestritt die Weselerin Nathalia Pawletko gegen die australische Meisterin Skye Nicholson. Hier zeigte es sich, dass die Australierin erfahrener war und sich einen knappen Punktsieg erkämpfte.
Einen Bombenkampf lieferte Wesels Lokalmatador Cem Korkmaz gegen den australischen Meister Reagan Dessaix. Hier zeigte Cem, dass er auch in der höheren Mittelgewichtsklasse international oben mitmischen kann. In allen drei Runden machte er Druck, griff unermüdlich an und traf den australischen Meister Reagan Dessaix mit schönen Schlagkombinationen. So kam dann seine Punktniederlage für die Zuschauer und Experten doch überraschend. Nach dem Kampf erhielt der enttäuschte Weseler vom zweiten Vorsitzenden Wolfgang Seidscheck einen Pokal für seinen 50. Kampf.
Einen schweren Stand hatte Wesels Deutsche Meisterin Selin Korkmaz gegen die mehrfache australische Meisterin Chernika Johnstone. Sie fand gegen die unermüdlich angreifende Australierin nicht die richtigen Mittel und unterlag nach Punkten.
Im Super-Schwergewicht hatte der Farbige Kadiru aus Hamburg, Dritter bei den diesjährigen Weltmeisterschaften, mehr Dampf in den Fäusten und besiegte Paul Kovacs in der zweiten Runde.
Zwei Runden lang begeisterte der Dinslakener Tobias Tatai , dritter Deutscher Meister, durch couragiertes Angriffsboxen gegen Mile Zalewski. Dann wurde er in der Schlussrunde hart getroffen und verlor seine Linie, so dass der Kampf abgebrochen wurde.
Im Schlusskampf hätte der Deutsche Hochschulmeister Max Keller im Super-Schwergewicht gegen den Australier Joseph Godelll mehr als ein „Unentschieden“ verdient gehabt.
Am 9. November kommt es in Wesel zu einer Neuauflage dieses Länderkampfes. Dabei werden bestimmt einige Boxer auf „Rache“ aus sein und werden versuchen, ein besseres Ergebnis zu erzielen. Die Kämpfe werden wieder im DeichHaus auf der Grav-Insel ausgetragen und beginnen um 19.00 Uhr.
Autor:Horst Höpken aus Wesel |
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