1. Weseler Triathlon - mein Wettkampfbericht

Ich bin Läufer, nicht Triathlet, habe im Trikot meines Vereines Hamminkelner-SV in den letzten 10 Jahren 20 Marathon gefinisht, in 2008 beim Stockholm-Marathon sogar bei gleichen Temperaturen, wie sie am Wochenende beim Triathlon am Auesee herrschten. Ich wusste also, was mich erwartet.

Vor vielen Jahren hatte ich mal bei Triathlons in Bocholt und Xanten an den an den Volksdistanzen teilgenommen, aber die Liebe ging nie soweit, dass ich mir ein Rennrad kaufte oder das Kraulen lernte. Die Motivation war einfach der Reiz der Premierenveranstaltung ganz in meiner Nähe.

Das Training

Laufen. Wie man auch in den Splittzeiten sehen kann, ist das meine Disziplin. Ich laufe seit Jahren regelmäßig und bevorzugt lange Strecken.

Schwimmen. Null Komma Null. Ich würde sogar meine Brustschwimmtechnik als suboptimal bezeichnen. Den Tag vor meinem Triathlon bin ich in diesem Jahr zum ersten Mal im Freigewässer ca. 200m geschwommen und war völlig fertig.

Radfahren. Kein sportliches Training. Fahre unregelmäßig mit einem Reiserad zur Arbeit (5km). Ich habe in den letzten Jahren mehrfach Urlaub mit meinem Reiserad und Gepäck gemacht. Trainiert für die Triathlondistanz habe ich nicht.

Mein Wettkampf, der Volkstriathon - 0,5/20/5

Anreise. Aus Hamminkeln 8,5 km mit dem Rad und Gepäcktasche, was sicher weniger Zeit beanspruchte, als die Anreise mit Auto und Abladen des Rades etc. Witzig war, das ich beim Einchecken von den Schiedsrichtern den Hinweis bekam, dass ich nicht mit meiner Gepäcktasche die Raddistanz absolvieren dürfte. Auch nachher fiel mir auf, dass ich wohl als einzige mit einem "Straßenrad" den Triathlon anging. Weil wir so früh waren, ging das Einchecken ganz entspannt und schnell. Nur die StartNummern auf dem "Fahrradetikett" müssten größer sein, wenn sie die Funktion einer Kontrolle haben sollen.

Schwimmstart. Ich war beim 2. Start dabei und deshalb noch sehr früh, Badegäste waren noch nicht so viele da. Da ich kein Triathlon-Novize war, wusste was mich bei einer Wendepunktstrecke beim Schwimmen an der Wende erwartet, das übliche "Hauen und Stechen". Da ich trainigsbedingt am Ende des Feldes schwamm, war es sicher nicht so "hart" wie vorne im Feld. In Xanten schwamm ich mal eine Punkt-zu-Punkt-Strecke, das ist wesentlich angenehmer. Das wäre am Auesee vielleicht auch möglich, oder eine 2-Bojen-Strecke. Lt. Ergebnisliste kam ich also als 106. Mann von 140 Männern aus dem Wasser - ich hatte schlimmeres befürchtet.

Wechselzone. Ich hatte mich für die Variante "Nur in Badehose Schwimmen und in Laufsachen Radfahren" entschieden. Das Radfahren und Laufen in Socken war mir wichtiger als die Zeitverschwendung, die das Anziehen der Laufsocken verursacht, deshalb ich viel Zeit in der Wechselzone verbrachte.

Radfahren. Um so härter trat ich in die Pedale, denn aus meiner Triathlonerfahrung wusste ich noch, dass Radfahren und Laufen ganz andere Muskeln beanspruchen und ich die "Radmuskeln" jetzt mal 45 Min. ausreizen kann, ohne an das Laufen zu denken. Insgeheim wusste ich auch, das ich eine zu hohen Gang fuhr, die StartNr. 59 (glaube ich) sagte mir es auch : "Fahre besser einen kleineren Gang", ich hörte aber wider besseren Wissens nicht auf ihn und fragte nach unsere Durchschnittsgeschwindigkeit. Es waren wohl so ca. 32 km/h. Die Strecke war gut zu fahren, auch an den krtischen Stellen, Ausfahrt Gravinsel, zumindest zu meinen Durchfahrzeiten. Jetzt aber sollte sich das "Hohegangtreten" rächen. In der zweiten und letzten Runde kurz nach der Gravinsel bekam ich im der linken Wade einen Krampf, wie ich heute von meinem Physiotherapeuten erfahren habe einen kleinen "Ermüdungsbruch". Das mangelnde Rad-Training, der hohe Gang war Schuld. Ich war kurz vor dem Absteigen, konnte aber ohne Belastung in die Wechselzone zurückradeln. Viele zuvor Überholten sah ich wieder. Ich machte mir Sorgen, um meine Paradedisziplin, das Laufen. Würde ich aufgeben müssen ?

Wechselzone. Es ist verwunderlich, das dieser Wechsel kaum Zeit beansprucht, im Gegensatz zum ersten Wechsel. Rad abstellen und loslaufen, keine Wechsel der Schuhe, wie bei den vielen anderen. Platzierung Rad mit beiden Wechselzonen : 113. - Der Krampf hat mir sicher 10 Plätze gekostet. Platzierung nach Rad : 110.

Laufen. Jetzt bewahrheitet sich, was ich oben schon schrieb. Trotz des Krampfes auf dem Rad, spürte ich den Muskel nicht beim Laufen, es sind tatsächlich andere Muskeln. Der Ehrgeiz war aber trotzdem weg und die Hitze tat sein übriges, sodass ich versuchte nur noch locker aber zügig zu laufen. Ich vergaß in der Wechselzone das Trinken und leider war der Weg bis zur ersten Getränkstelle doch mit ca. 1km recht weit. Bei dieser Anstrengung versagt dann auch langsam das logische Denken und ich konnte an der Getränkestelle nicht mehr das Wasser zum Trinken und das Wasser nur zum Abkühlen unterschieden, bzw. ich erkannte nicht, dass letzteres nur Aueseewasser war. Obwohl mir sogar die liebe S.R. von den HADIs es sagte, trank ich auch das Aueseewasser. Es hat mir aber nicht geschadet, trotzdem rollte ich das Feld von hinten auf, nur von vereinzelten Überholungen durch Läufer die schon eine Runde weiter waren. Mein Tipp für das Laufen bei Hitze : weiße Mütze tragen und wo immer es geht einen Becher Wasser in die Mütze kippen. Mit kühlem Kopf laufen ist das A und O. Ob die 30 Prozent Schatten bei der Laufstrecke stimmten, die der Veranstalter angab, vermag ich nicht zu beurteilen, aber gefühlt war es weniger und die zweite Runde war dann die Hitzeschlacht. Eigentlich gerade dann willkommen war S.R.'s Service, mir einen ganzen Eimer Wasser unerwartet über den Kopf zu schütten. Liebe S.R., es hätte etwas weniger auch gereicht. Ich war komplett nass, in den Schuhen stand das Wasser. Aber die Dankbarkeit über die Abkühlung überwiegte.

Zieleinlauf. Ich weiß nicht, ob es an meiner abnehmenden Wahrnehmungsfähigkeit lag, aber der Zieleinlauf war wenig aufregend. Die Badegäste mit Strandsachen und Kinderwagen, die die Strecke kreuzten und begleiteten störten schon sehr. Ich muss zugeben, mit zunehmender Erschöpfung wurde ich untoleranter. Im nachhein weiss ich natürlich auch, dass die Badegäste, gar nicht auf die Gedanken kommen, dass sie die Läufer einfach nur stören. Als einzigen Bekannten im Ziel klatschte ich noch Dieter von den HADIs im Ziel ab, denn Zuschauer waren im Zielbereich recht wenig, genauso wie Schatten. Der ist aber unbedingt erforderlich, genauso sollten die Getränke nicht unmittelbar am Zielstrich sein. Platzierung Laufen : 59. Gesamtplatziertung 93. von 140 Männern. Ich bin hoch zufrieden. Ohne den Krampf wäre ich wohl knapp in der 1. Hälfte des Teilnehmerfeldes angekommen. Gesamtzeit : 1:26:47 Std.

Fazit : Organistorisch. Für die Premiere war das sehr gut. Die genannten Kritikpunkte aus der Presse sind richtig. Beim Schwimmen wäre vielleicht eine Punkt-zu-Punkt-Strecke sehr schön. Richtig war auch, entgegen der ersten Planung die Rad-Runden zu verlängern. Ohne Streckensperrung wird es nicht gehen. Laufstrecke ist gut, als Teilnehmer hätte ich zwar etwas früher die erste Tränke gehabt, aber ingesamt zwei auf der Runde sind auch bei der Hitze okay. Moderation : Fand ich etwas zu wenig, und zu oberflächlich, es sollten mehr fachliche Informationen rübergebracht werden. Insgesamt ist das Gelände am Ausee ideal und es wäre schade es nicht für eine 2. Auflage zu nutzen. Als "Onliner" kann ich nicht verschweigen, dass die wichtigen Informationen auf der Webseite zu wenig waren, zumindest die Teilnehmerliste kann nicht monatelang nur angekündigt werden.

Dieser Artikel ist ohne Bilder, Impressionen der Veranstaltung findet man auf den Seiten meines Vereines Hamminkelner-SV.de.

Veranstaltungswebseite
Ergebnisse

Autor:

Alfons Awater aus Hamminkeln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.