Na, Gott sei Dank: „Kopf“ einer Skulptur am Berliner Tor gerettet
Kopflose Minerva: Stadtverwaltung Wesel reagiert (endlich) auf kritische Nachfragen

Da war der Kopf noch dran ....  | Foto: Swen Coralic
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Ob's an der Berichterstattung im aktuellen Weseler liegt, dass die Stadt endlich eine Pressemitteilung zum Thema herausgibt? Man weiß es nicht. Jedenfalls sind wir wirklich froh, unsere geneigte Leserschaft darüber informieren zu können, dass weder Vandalen noch Diebe der Statue am Berliner Tor übel mitgespielt haben ...

(Pressemitteilung der Stadt Wesel): "Die linke Torskulptur der sogenannten „Feldseite“ am Berliner Tor ist beschädigt. Der Bereitschaftsdienst des ASG war von der Polizei darüber informiert worden, dass der Kopf der Statue instabil war. Aufgrund des starken Sturms hat die Feuerwehr den Kopf der Skulptur abtrennen müssen.Zurzeit wird er beim ASG Wesel sicher gelagert. Er wird zeitnah wieder angebracht.

Das Berliner Tor ist ein beachtenswertes Zeugnis der Barockzeit in Wesel.
Den dazugehörigen Skulpturenschmuck schuf im Original der berühmte französische Bildhauer Guillaume Hulot (um 1652 bis nach 1722). Als sein Hauptwerk gilt die Bauplastik am Berliner Zeughaus. Außerdem fertigte er bereits Skulpturen für den Park des berühmten Schlosses Versailles in Frankreich an.

Die linke Figur des Berliner Tor stellt mit Helm, Rüstung und Schild eine Statue der Göttin Minerva dar. Die kleine Eule zu ihren Füßen galt im 17. und 18. Jahrhundert als Symboltier der Weisheit. Sie unterstreicht die Göttin der Weisheit und taktischen Kriegsführung.

Die Skulptur steht dabei nicht alleine, sondern ist eingebunden in ein aufwändiges Bildprogramm. Ihr gegenüber befindet sich die Statue des griechischen Hero Herkules als Verbildlichung der Stärke. Um 1730 wiesen die Statuen somit vor dem Eintritt in die Stadt auf die Weisheit und Stärke des Preußischen Königshauses hin.

Die Skulpturen des Berliner Tores in Wesel sind keine Originale, sondern Nachbildungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Damals wurde weniger Wert auf die Erhaltung von Originalen als auf die Wiederherstellung in möglichst perfekter Form und Pose gelegt. Mit der Erneuerung der Skulpturen im ausgehenden 19. Jahrhundert bleibt dieser Gedanke erhalten.
Auch die Stadtseite des Tores hatte eine eigene, bildliche Botschaft. Ihr Verlust erinnert daran, wie wichtig und bedeutsam jedes Detail der bildhauerischen Arbeiten an der heutigen Bahnhofseite nicht nur für die Geschichte, sondern auch für das Verständnis des Bauwerks ist."

Da war der Kopf noch dran ....  | Foto: Swen Coralic
Die Berichterstattung im aktuellen Weseler.
Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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