Neues GeoPark-Informationszentrum im Eiskeller
Auf Tauchgang in die Erdgeschichte

Von links: Renate Quast (stellv. Vorsitzende Heimatverein Diersfordt e.V.), Dr. Volker Wrede (Vorsitzender GeoPark Ruhrgebiet e.V.) und die beiden Kuratorinnen des GeoPark-Informationszentrums, Dr. Lena Wulff (GeoPark Ruhrgebiet e.V.) und Nancy Schumacher (GeoPark Ruhrgebiet e.V. ), vor dem Museum Eiskeller. | Foto: GeoPark Ruhrgebiet)
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  • Von links: Renate Quast (stellv. Vorsitzende Heimatverein Diersfordt e.V.), Dr. Volker Wrede (Vorsitzender GeoPark Ruhrgebiet e.V.) und die beiden Kuratorinnen des GeoPark-Informationszentrums, Dr. Lena Wulff (GeoPark Ruhrgebiet e.V.) und Nancy Schumacher (GeoPark Ruhrgebiet e.V. ), vor dem Museum Eiskeller.
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Warum können wir im südlichen Ruhrgebiet Berge erklimmen, während die Landschaft am Niederrhein so flach ist? Welche Geschichte erzählen die bunten Gerölle des Rheins? Wieso konnten Flusspferde vor gar nicht so langer Zeit im Rhein baden? Welche Bodenschätze verbergen sich unter unseren Füßen und welche Bedeutung haben sie für die Region?

Diese und weitere Fragen beantwortet das neue geologische Informationszentrum, das vom GeoPark Ruhrgebiet e.V. gemeinsam mit dem Heimatverein der Herrlichkeit Diersfordt e.V. am Freitag (13.5.) im Museum und Heimathaus Eiskeller in Wesel-Diersfordt eröffnet wurde.

Das GeoPark-Informationszentrum wurde mit Mitteln des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) gefördert. Ab dem 15. Mai 2022 wird die Ausstellung für eine Dauer von 2 Jahren immer sonntags von 11 bis 16 Uhr (Mai bis Ende Oktober) zu sehen sein.

Die Ausstellung

Mehrere Themeninseln informieren in unterhaltsamer Form über die Eiszeiten und ihren Einfluss auf das Landschaftsbild, regionale Bodenschätze, wie Sand, Kies und Ton, aber auch Steinkohle und Salz, oder den Rhein und seine Gerölle, die noch heute als weite Schotterfluren das Gesicht des Niederrheins prägen. Zahlreiche Geo-Exponate sowie Medien- und Mitmachstationen ergänzen die Ausstellung. An einem Untergrundmodell erfahren Besucher beispielsweise, welche Gesteinsschichten zwischen Wesel und Xanten an der Geländeoberfläche vorkommen und welche in bis zu 1000 Metern Tiefe zu finden sind. Erwachsene und Kinder können in der Ausstellung aber auch selbst aktiv werden und an einer Mitmachstation die berühmten „Kleinen Schweizen“ des Niederrheins mit einem Gletschermodell nabchbauen. Ein Animationsfilm, der in Zusammenarbeit mit dem Reiss-Engelhorn-Museum (Mannheim) entstanden ist, lädt außerdem auf eine Safari in die vorletzte Eiszeit ein.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist die Replik eines fossilen Flusspferdzahns aus Wesel, der 2015 von GeoPark-Mitglied Peter Bruns in der Schauvitrine eines örtlichen Zahnarztes entdeckt wurde. Funde wie dieser sind eine Seltenheit. Sie zeigen, dass Flusspferde während der Warmzeiten des letzten Eiszeitalters auch am Niederrhein gelebt haben.

Dr. Volker Wrede, Vorsitzender des GeoPark Ruhrgebiet e.V., freut sich über den neuen touristischen Ankerpunkt in Wesel-Diersfordt: „Der GeoPark Ruhrgebiet hat ein weiteres Informationszentrum inmitten einer der schönsten und erdgeschichtlich vielfältigsten Natur- und Kulturlandschaften am unteren Niederrhein. Ich würde mich freuen, wenn Besucher die Ausstellung als Startpunkt auf ihrer Reise durch die Geologie der Umgebung nutzen und bekannte Hotspots, wie die Sonsbecker Schweiz oder die Drevenacker Dünen ganz neu für sich entdecken.“

„Die Zusammenarbeit beider Vereine zeigt einmal mehr, wie gut ehrenamtliches Engagement vor Ort funktionieren kann“, betont Renate Quast, die stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins Diersfordt e.V. „Viele Stunden Arbeit stecken in dieser Ausstellung: angefangen von den Texten über den Bau der Modelle und Medienstationen bis zu hin zur Präsentation der Exponate. Ohne die Mitarbeit zahlreicher Hände wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.“

Ausblick

Ab 2024 wird das GeoPark-Informationszentrum vom Museum Eiskeller voraussichtlich in das LVR-Niederrheinmuseum in Wesel wechseln und im Foyer des Hauses seinen neuen, dauerhaften Standort beziehen. Weitere Informationszentren des GeoParks Ruhrgebiet befinden sich in Witten im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall und am Nationalen Naturmonument Kluterthöhle in Ennepetal.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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