„Robby" heißt ein neuer Kollege am Evangelischen Krankenhaus Wesel
Zwei Millionen Euro-Investition macht EV zum Referenzentrum bei Bauchoperationen
Das Evangelische Krankenhaus Wesel hat aktuell zwei Millionen Euro in hochmoderne digitale Robotik-Spitzentechnologie investiert und wird ab September in Europa Referenzzentrum (bisher gibt es lediglich 20 Zentren weltweit) und Hospitationsstätte für Ärzte in diesem innovativen Bereich.
Mit Kollege Robby, wie der OP-Roboter liebevoll genannt wird, leitet das Krankenhaus eine neue Ära in der Region ein.
Robbys digitale Assistenz garantiert eine einzigartige präzise Unterstützung bei Krebsoperationen sowie bei zahlreichen Baucheingriffen.
Dr. Olaf Hansen, Chefarzt der Chirurgie ist begeistert von dem System, das dem Chirurgen „gestochen scharfe, hochauflösende Bilder in 16-facher Vergrößerung aus dem Bauchraum“ liefert. „Die Spitzen der Instrumente bei diesen minimal-invasiven Eingriffen arbeiten quasi wie die Miniaturausgabe der Chirurgenhände“ schwärmt Dr. Hansen.
Robby steht in der Mitte des Operationssaales, seine vier Arme sind über den digital-assistierten, narkotisierten Patienten gebeugt. Ein in dieser Methodik geschulter Chirurg sitzt an einer offenen Konsole daneben, er steuert die Kamera mit seinen Augenbewegungen sowie die Instrumente im Bauchinneren des Patienten mit seinen Händen und Füßen.
Robby funktioniert als Schnittstelle zwischen Patient und Chirurg, führt die Manöver des Operateurs über hydraulische Mikrobewegungen in Echtzeit durch, mit einzigartiger Präzision, wie sie menschliche Hände niemals erlangen können.
Robbys Einsatz ist in der Onkologie, etwa Enddarmkrebs, genau wie bei gutartigen Erkrankungen im Bauchraum wie etwa Divertikel im Darm oder Einsetzen von Speiseröhrenschrittmachern.
Robbys Einsatz ist „eine außergewöhnliche Innovation für die minimal-invasive Chirurgie und die Onkologie“ erklärt Dr. Hansen.
Für den Patienten liegen die Vorteile in einer höheren Sicherheit bei solch einer OP, die Indikation für minimalinvasive Eingriffe wird häufiger und Komplikationen während und nach solchen Operationen sind viel, viel geringer.
Für Rainer Rabsahl, Geschäftsführer des Krankenhauses, ist klar: „Wir sind im digitalen Zeitalter angekommen, das ist beeindruckend, zugleich stehen uns noch viele Entwicklungsschritte bevor“.
Autor:Jutta Kiefer aus Wesel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.