29. Oktober 2019: Weltschlaganfalltag / Themenabend „Schlaganfall“
Wenn das menschliche Hirn plötzlich und unerwartet kollabiert

Foto: EVK

Knapp 300.000 Menschen erleiden jährlich alleine in Deutschland einen Schlaganfall. Der so genannte apoplektische Insult ist nicht nur die dritthäufigste Todesursache, sondern auch der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.

Er tritt meist plötzlich, ohne vermeintliche Vorwarnung auf und bedarf sofortiger notärztlicher Hilfe, da die nicht durchbluteten Hirnareale innerhalb weniger Minuten absterben und der Ausfall bestimmter Gehirnfunktionen einsetzt. Dabei wären viele solcher Schlaganfälle und deren schlimmen Folgen durchaus vermeidbar, so die Experten.

Denn, die Einschränkungen des alltäglichen Lebens sind teilweise massiv. Dabei kann es sich beispielsweise um Lähmungserscheinungen, aber auch um Sprach- und Wortfindungsstörungen handeln. Eine effektive und schnelle Schlaganfallbehandlung ist daher auch eine medizinische Disziplin, auf die sich die Abteilung Neurologie und klinische Neurophysiologie am Evangelischen Krankenhaus Wesel spezialisiert hat. Mehr als 800 Patienten werden jährlich auf der modernen Stroke Unit intensiv medizinisch und pflegerisch betreut. „Um beeinträchtigte Hirnfunktionen möglichst wieder herzustellen, beginnen wir bereits mit Aufnahme auf der Stroke Unit mit den ersten Rehabilitationsmaßnahmen, der so genannten neurologischen Frühreha“, erklärt Chefarzt Dr. med. Winfried Neukäter. Für Schlaganfallpatienten gilt es dabei mitunter selbst Alltägliches neu zu lernen und zu bewältigen.

Neurologe Dr. Winfried Neukäter lädt daher anlässlich des diesjährigen Weltschlaganfalltages am Dienstag, 29. Oktober, zum Themenabend „Schlaganfall“ ein.

PD Dr. Patrizia Thoma vom Institut für Kognitive Neurowissenschaften der Ruhr-Universität Bochum geht in ihrem Gastvortrag auf die Bedeutung der Neuropsychologie und ihre Unterschiede zur Psychologie in Bezug auf Schlaganfall ein.

Die Neuropsychologie beschäftigt sich mit den Funktionen des Gehirns. Dazu gehört beispielsweise das Denkvermögen (bzw. die Intelligenz), Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprachvermögen, motorische Fertigkeiten, Persönlichkeits-/ Verhaltensänderungen, emotionale Störungen und visuelle Wahrnehmungs-störungen. Untersucht werden insbesondere gestörte Funktionen infolge von Unfällen oder Erkrankungen, wie der Schlagfanfall. Darüber hinaus bietet die Neuropsychologie spezielle neuropsychologische Therapiemöglichkeiten für die Behandlung dieser Störungen und Beeinträchtigungen.

Chefarzt Dr. med. Winfried Neukäter referiert über die vielfältigen neuen Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten des komplexen Krankheitsbildes Schlaganfall in einer so genannten Stroke Unit.

Infostand der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Wesel

Eric Beyers, zweiter Vorsitzender des Schlaganfall-Landesverbandes NRW und Preisträger des „Motivationspreis 2018“ der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und des „Steh-auf-Awards 2019“ wird vor Ort im EVK sein und Interessierten und Betroffenen Rede und Antwort stehen.

Der Themenabend beginnt um 19.30 Uhr im Vortragsraum (EG) im Evangelischen Krankenhaus Wesel. Anmeldung vorab erforderlich unter Telefon (02 81) 106 - 20 51.
Bereits tagsüber wird es in der Weseler Innenstadt ab 11 Uhr einen Stand der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Wesel geben.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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