Vergeßt eure Buchsbäume
Zur Zeit ist der Buchsbaumzünzler in aller Munde.
Auch ich möchte mich dem Thema einmal widmen, weil ich in meiner Funktion als Gartenpflegerin immer wieder gefragt werde: Was ist das? Woher kommt das und - Was kann man dagegen tun.
Kurz gesagt. Nix - außer den Buchsbaum ausrupfen und das Wurzelgeflecht, das im Boden bleiben könnte - mit rausnehmen. Und damit wäre dieser Beitrag schon zu Ende.
Der Buchsbaumzünzler ist vor ca. 10 Jahren hierhin aus Asien eingeschleppt worden.
( https://www.pflanzenfee.de/info/ratgeber/der-buchsbaumzuenzler ).
Das Schadbild kennen wir mittlerweile alle: Der Buchs verfärbt sich hellbeige bis grau und dann ist es eigentlich schon zu spät. Da der Falter selber gerne Nachbarpflanzen aufsucht und auf der (wichtig!) Unterseite der Blätter verbleibt, ist ein Absuchen nach dem Falter am Buchs selber eher schwierig. Auch die Larven/ Raupen zu bekämpfen gestaltet sich als schwierig, da bis zu drei Generationen gleichzeitig im Buchs leben. Eine Population würde also immer überleben, wenn man spritzt. Also muß man im Wochenabstand Gift ausbringen. Viele gehen hin und spritzen zwar den Buchs von innen, und UNTER den Blättern was auch korrekt ist, wissen aber nicht das:
a) der Falter auf der Pflanze neben an sitzt und dann eben neue Eier ablegt -
b) bei nur einmal spritzen eben nur eine Population stirbt und alles von vorne beginnt
c ) Der Zünzler im Boden überleben kann.
Wer mit Gift gegen den Falter vorgehen möchte, kann das zwar tun, aber er muß aber ALLE Nebenpflanzen mit einsprühen (nicht von oben - von innen unter den Blättern), den Boden damit gießen (ich möchte nicht wissen wieviele Bodennützlinge dabei ebenso eingehen)
Und nach drei Wochen hartem Gifteinsatzes, weiß man noch lange nicht, ob diese brachiale Methode auch wirklich etwas genutzt hat.
Man hat den Boden vergiftet, die Pflanzen - ist es das Wert?
Besser ist es - auch wenn es schmerzt:
Schmeißt eure Buchsbäume raus. Sorgt dafür, daß das Wurzelgeflecht ebenso aus dem Boden rauskommt. Die Natur wird es euch danken, wenn ihr etwas anderes setzt. Denn auch wenn ich - Kundenwunschgemäß - Gift einsetze - rate ich immer dazu, ausreissen und etwas anderes setzen, was vielleicht weniger anfällig ist.
Das nächste Problem, das sich in diesem Jahr auftut, ist der DICKMAULRÜSSLER.
Leute, dagegen gibt es zwei Methoden: Nemathoden ausbringen oder rausrupfen.
Der Dickmaulrüssler befällt - - so ziemlich alles. Seine Larven sitzen im Boden lieben saftige Wurteln - der Käfer dagegen sitzt auf und unter den Blättern der Pflanze und frißt dort die Blätter auf. Zu erkennen am gezackt gefressen Blätterrand.
Aber warum ist der Befall so massiv? Werde ich oft gefragt.
Meine Vermutung:
die Pflanzen sind geschwächt. Wir haben keinen regelmäßigen und gleichmäßigen Regen mehr. Zudem ist es hier immer trockener geworden. Der letzte Regen, der lange angehalten hat ist lange her. Das nennt sich Landregen und dieser leichte, gleichmäßige Regen bleibt aus. Entweder schüttet es oder es nieselt aber nicht lange genug. So das die Pflanzen das Wasser auch aufnehmen können. Das wäre eine Vermutung, warum Schädlinge so leichtes Spiel mit unseren Pflanzen haben. Und ich vermute, es wird dank Klimawandel, nicht wirklich besser.
https://www.waz.de/staedte/dortmund/wenig-hoffnung-fuer-buchsbaeume-id210795179.html
http://www.gartenlexikon.de/gartenpraxis/pflanzenschutz/schaedlinge/dickmaulruessler.html
http://www.baldur-garten.de/onion/content/pflanzen-doktor/anderezierpflanzen/dickmaulr%C3%BCssler
Autor:Barbara Wolbring aus Wesel |
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